Dinslaken. Landrat Ingo Brohl hat neue Bezirksbeamte für die Stadtteile Bruch und Hiesfeld vorgestellt. Einer der neuen „Dorfsheriffs“ ist stadtbekannt.
Es sind zwei Polizeibeamte mit Erfahrung in Dinslaken, die im Bruch und in Hiesfeld demnächst als Bezirksbeamte und damit als Bindeglied zwischen Polizei und Bevölkerung vor Ort unterwegs sind. Polizeithauptkommissar Dirk Ratzkowski übernimmt den Ortsteil Dinslaken-Bruch. Für Hiesfeld ist jetzt ein Beamter zuständig, der vielen Menschen vor Ort ohnehin schon als Ansprechpartner in Polizeiangelegenheit bekannt ist: Thorsten „Ippi“ Ippendorf.
Landrat Ingo Brohl betont zur Vorstellung der beiden Bezirksbeamten die Wichtigkeit der „Dorfsheriffs“ als Bindeglied zwischen Polizei und Bevölkerung. „Mit den beiden haben wir ein sehr gutes Angebot für die Bevölkerung“, sagt er. Auch Bürgermeisterin Michaela Eislöffel freut sich über die Auswahl der Beamten. „Ich bin froh, dass zwei so erfahrene Beamte hier eingesetzt werden“, sagt sie. „Herr Ippendorf kennt in Hiesfeld ja jeden Stein.“
Zwischen Film und Fußball in Hiesfeld
Womit dann auch schon die Überleitung zum bekannten Gesicht in Hiesfeld gegeben wäre. Thorsten „Ippi“ Ippendorf lebt nämlich im Ortsteil. „Ich bin ohnehin schon für viele der Ansprechpartner gewesen, wenn es um einen Kontakt zur Polizei ging“, sagt der 53-Jährige. Von 1977 bis 2018 war er Mitglied beim TV Jahn Hiesfeld, weswegen ihn viele Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil schon kennen. Über die Stadtgrenzen hinaus ist er als Filmschaffender und Darsteller bekannt. So war er als Produzent für den Film „Ennatz - eine Zebralegende“ über Bernard Dietz aktiv, arbeitete öfter schon mit Regisseur Adnan Köse zusammen und lockte auch schon für „Verstehen Sie Spaß“ Stargeiger David Garrett in die Falle.
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Zur Polizei kam Thorsten „Ippi“ Ippendorf über seine Ehefrau, die Polizeibeamtin ist. Eigentlich hatte er eine Ausbildung zum Steinmetz gemacht, lernte dann seine Frau kennen, die ihm den Beruf schmackhaft nachte. „Und zack, war ich bei der Polizei“, fasst er zusammen. Über Stationen in Bochum, Düsseldorf und Moers kam er 2004 in seine „Heimatwache“ nach Dinslaken. „Für mich war es klar, dass ich irgendwann im Bezirksdienst lande und das habe ich jetzt auch geschafft“, sagt der 53-Jährige, der mit seiner Frau und zwei Töchtern in Dinslaken wohnt.
Ratzkowski kennt den Bruch auch „von unten“
Mit Dirk Ratzkowski wurde für Dinslaken-Bruch ein weiterer Beamter mit „Dinslaken-Erfahrung“ gefunden. „Ich habe die ersten 40 Jahre meines Lebens in Dinslaken verbracht“, sagt der 54-Jährige. Mittlerweile lebt er mit seiner Frau in Duisburg, allerdings direkt an der Dinslakener Stadtgrenze. „Ich bin nach wie vor Dinslakener“, kommentiert er diesen Umstand.
„„Er kennt seinen Stadtteil Bruch sogar von unten““
„Er kennt seinen Stadtteil Bruch sogar von unten“, ulkt Dinslakens Polizeichef Egbert Doernemann. Denn Dirk Ratzkowski absolvierte vor seinem Dienst bei der Polizei eine Ausbildung als Bergmann auf der Schachtanlage in Dinslaken-Lohberg. Danach ging es für ihn zur Bundeswehr, bevor er 1991 seine Ausbildung bei der Polizei begann. „Ich habe mich im August beworben und konnte im Oktober anfangen. Das gibt es heute auch nicht mehr“, sagt er.
Für ihn ging es über Stationen in Essen, bei der Flughafen-Wache Köln-Bonn und der Einsatzhundertschaft in Duisburg ebenfalls zurück in die Heimat. Seit 1996 war er in den Polizeiwachen in Dinslaken und Hünxe im Einsatz.
Bezirksbeamte waren gemeinsam im Kindergarten
Wenn er nicht im Dienst ist, arbeitet er gerne im Garten oder spielt Schach. Letzteres mit einer Elozahl (Wertung der Spielstärke von Schachspielern) von knapp unter 1900, wie er auf interessierte Nachfrage mitteilt. Er ist damit auf dem Niveau eines starken Vereinsspielers. „Ich habe auch schon internationale Turniere gespielt“, sagt er. „Und auch schon ein Turnier im VIP-Bereich des Stadions von St. Pauli.“ Da ist dann wieder das Thema Fußball, was ja auch bei Thorsten Ippendorf eine wichtige Rolle spielt.
Zudem verbindet die beiden Bezirksbeamten auch eine gemeinsame Dinslakener Vergangenheit: „Wir waren beide schon zusammen im Kindergarten“, sagt Thorsten Ippendorf. „Danach haben sich unsere Wege allerdings getrennt.“ Jetzt sind sie in ihrer Heimatstadt wieder vereint.