Voerde. Der reguläre Bahnhof in Friedrichsfeld ist außer Betrieb. Welche Arbeiten dort laufen, was 2025 geplant ist und was besonders ins Auge fällt.
Wer Friedrichsfeld mit dem Zug ansteuern will, der macht sich seit einigen Wochen nicht mehr auf den Weg in die Ortsmitte, sondern muss auf den Behelfsbahnhof im Gewerbegebiet „Am Industriepark“ ausweichen. Der ging am 15. Dezember 2024 an den Start. Der reguläre Haltepunkt an der Poststraße ist seit dem 1. November 2024 außer Betrieb. Damals begann eine mehrwöchige Vollsperrung der Betuwe-Linie Emmerich-Oberhausen aufgrund des großangelegten Streckenausbaus – die nächste steht am 18. und 19. Januar 2025 an und es folgen viele weitere, die sich jeweils über einen längeren Zeitraum erstrecken werden.
Der Bahnverkehr läuft im Moment zwar wieder – zwischen Friedrichsfeld und Wesel steht dafür allerdings noch bis zum 19. April 2026 nur ein Gleis zur Verfügung, woran sich dann abschließend noch eine vierwöchige Totalsperrung auf der gesamten Strecke (bis 17. Mai 2026) anschließt. Ein Grund für den eingleisigen Betrieb zwischen Friedrichsfeld und Wesel sind umfassende Arbeiten auch am Haltepunkt in Friedrichsfeld. An der Station können die Züge deshalb nicht mehr stoppen. Der RE 5 und der RE 49 steuern den Sackbahnhof im Gewerbegebiet „Am Industriepark“ an und fahren wieder zurück. Die RE 19 passiert Friedrichsfeld ohne Halt.

Inzwischen gibt es am regulären Bahnhof an der Poststraße keinen Zugang mehr zu den Gleisen. Der Eingang zum Tunnel, durch den es am Ende über eine Treppenanlage hinauf zum Bahnsteig ging, ist mit einer Betonwand verschlossen. Kein Durchkommen mehr gibt es auch auf dem Park-&-Ride-Parkplatz an der Straße Schmaler Weg – jener ist mit einem Zaun abgesperrt. Zu Beginn der 80-wöchigen Bauphase am 1. November 2024 sei auch am regulären Friedrichsfelder Haltepunkt mit den umfangreichen Arbeiten zum dreigleisigen Streckenausbau begonnen worden, erklärt eine Sprecherin der Deutschen Bahn.
Die Baufachleute hätten zunächst die Dachkonstruktionen, Unterstände sowie Sitzgelegenheiten auf dem Bahnsteig demontiert. Darüber hinaus sei der bestehende Mittelbahnsteig zurückgebaut worden. Ein- und ausgestiegen wird künftig an zwei Außenbahnsteigen. Auch seien vorbereitende Maßnahmen für die anstehenden Gleis- und Bahnsteigarbeiten erfolgt, erklärt die Bahnsprecherin weiter.
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Dinslaken, Voerde, Hünxe
Dinslaken: Gammel-Bahnhof verschönern? Bahn ist dagegen - der Grund
Dinslaken: Bezahlkarte: Dinslakener Verwaltung hat sich festgelegt
Voerde: Tulpensonntagszug in Voerde: Diese Verbote gelten für Besucher
Hünxe: Kita geschlossen: Hier soll eine Zwischenlösung entstehen
Alle Nachrichten aus Dinslaken, Voerde und Hünxe finden Sie hier.
Besonders ins Auge fällt – auf der Poststraße stehend – der Bereich auf der westlichen Seite der Eisenbahnbrücke. Dort haben die Arbeiten für jeden gut sichtbar deutliche Spuren hinterlassen. Dort hat ein Kahlschlag stattgefunden. Die Bahnsprecherin erklärt dies mit dem Einbau sogenannter Spundwände. Sie dienen dazu, das Baufeld sowie das Gleis zu sichern und zu stabilisieren. „Für die Arbeiten mussten dort Sträucher und Bäume entfernt werden“, erläutert die Bahnsprecherin und versichert: „Diese Eingriffe werden in Zukunft – dem Bundesnaturschutzgesetz entsprechend – kompensiert.“
Für das erste Quartal 2025 plane die Deutsche Bahn den Einbau weiterer Spundwände sowie weitere Rückbauarbeiten im Bahnhofsbereich. Im weiteren Verlauf des Jahres seien auch der Teilabbruch der Eisenbahnüberführung Poststraße und der Brücke über den Wesel-Datteln-Kanal geplant. Zur Erinnerung: Das neue Bauwerk wird im Vergleich zum alten für den darunter herfahrenden Schiffsverkehr um 1,50 Meter angehoben. Dies wirkt sich auch auf den nahegelegenen Bahnhof und die Eisenbahnbrücke Poststraße aus, die ebenfalls erhöht werden müssen.
„Diese Eingriffe werden in Zukunft – dem Bundesnaturschutzgesetz entsprechend – kompensiert.“
Zum Zeitfenster erklärt die Bahnsprecherin: „Die Anhebung des Haltepunkts auf der östlichen Seite plant das Projektteam derzeit für Mai 2025. Die Arbeiten im westlichen Bereich werden aktuell noch in den Bauplan eingetaktet.“ Voraussichtlich erst ab Mai 2025 sollen sich die Arbeiten an der Eisenbahnbrücke Poststraße auf den Straßenverkehr auswirken. Über die genauen Zeiträume werde die Bahn „beizeiten gerne nochmal gesondert“ informieren.
- Die NRZ Dinslaken auf Whatsapp: Hier kostenlos den Kanal abonnieren
- Die NRZ Dinslaken auf Facebook: Hier kostenlos die Seite abonnieren
- Die NRZ Dinslaken auf Instagram: Hier kostenlos die Seite abonnieren
Der neugestaltete Bahnhof wird künftig über lange Rampen erreichbar sein – und über Aufzüge. Für Letztere hatte die Stadt lange und am Ende erfolgreich gekämpft. Mit der Modernisierung „entsteht in Voerde-Friedrichsfeld zukünftig ein moderner, barrierefreier Haltepunkt“, erklärt die Bahnsprecherin. Das Provisorium im Gewerbegebiet „Am Industriepark“ werde so lange angefahren, bis der neugestaltete Bahnhof in Betrieb geht. Wann konkret das sein wird, ist offen: „Da die Bauarbeiten teilweise noch in den Bauplan eingetaktet werden, können wir aktuell noch kein genaues Datum für die Inbetriebnahme der Station benennen“, so die Bahnsprecherin.
