Hünxe. Seit Monaten ist die evangelische Kita in Hünxe geschlossen. Jetzt wird eine Zwischenlösung geplant. So sehen die aktuellen Pläne dafür aus.
Ungewöhnlich voll war der Zuschauerraum bei der Sitzung des Ausschusses für Schule, Jugend, Kultur und Sport im Hünxer Rathaus. Denn zahlreiche Eltern waren gekommen, um sich den Sachstandsbericht zur Situation der Kindertagesstätten in der Gemeinde anzuhören. Genauer ging es um die evangelische Kindertagesstätte in Hünxe.
Zukunft des Kitabaus noch ungewiss
Die Kita ist nach mehreren Wasserschäden schon seit Monaten geschlossen. Die Kinder aus den drei Kitagruppen wurden auf andere Einrichtungen der evangelischen Kinderwelt in Bruckhausen, Lohberg und Gahlen aufgeteilt. „Die Gemeinde Hünxe hat da keine Zuständigkeiten“, erklärte Klaus Stratenwerth, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. Die Kirchengemeinde und Kinderwelt sowie das Kreis- und Landesjugendamt wären an dieser Stelle zuständig. „Wir sind allerdings bemüht, in der Situation zu helfen“, erklärte er weiter.
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Hünxe
Hünxe: Neue Deponie - das Plant die Firma Nottenkämper
Hünxe: Neuer Veranstalter für Hünxer Sommer gesucht
Hünxe: Streit um Haselnussbaum: „Vorgehen der Verwaltung ist schäbig“
Lesen Sie hier alle Nachrichten aus Dinslaken, Voerde und Hünxe
Lesen Sie hier alle Nachrichten aus Wesel, Hamminkeln und Drevenack
Zuerst mal ist noch nicht klar, wie es mit dem Kitastandort überhaupt weitergehen soll. Im Raum stehen eine Sanierung des bestehenden Gebäudes oder Abriss und Neubau. „Da reden wir aber auf jeden Fall von Kosten im sechs- oder siebenstelligen Bereich“, erklärte Klaus Stratenwerth. Wie es dafür Zuschüsse geben kann, ohne die so ein Projekt wahrscheinlich nicht umsetzbar sein wird, liegt aber wiederum in der Entscheidung der zuständigen Behörden.
Interimslösung am ehemaligen Schacht
Das geht ebenso für die Interimslösung, die jetzt mithilfe der Gemeinde Hünxe in Planung ist. Da für das neue Kindergartenjahr von der Kita keine neuen Kinder aufgenommen werden, bräuchte man danach nur noch eine Unterbringungsmöglichkeit für zwei Gruppen. Ein schnell verfügbarer und möglichst günstiger Standort für eine Zwischenlösung sollte gefunden werden.

Die Gemeinde Hünxe vermittelte ein Gelände am Parkplatz der ehemaligen Schachtanlage in Hünxe. Hier soll dann eine Containerlösung geschaffen werden, mit der man dann den Ausfall des Kita-Gebäudes im Hünxer-Ortskern überbrücken könnte. „Ohne Zuschüsse wird aber auch diese Interimslösung nicht möglich sein“, betonte Klaus Stratenwerth. Ein entsprechender Antrag liege zurzeit beim Kreis Wesel. Eine Entscheidung soll im Ausschuss für Kinder und Jugendhilfe des Kreises Wesel am Donnerstag, 13. März, fallen. Die Sitzung beginnt um 16 Uhr.
Viel Arbeit hinter den Kulissen
Für die evangelische Kirchengemeinde war Pfarrer Mirko Lipski-Reinhardt im Ausschuss vertreten. „Das Presbyterium beschäftigt sich regelmäßig mit diesem Thema und will den Standort möglichst schnell und gut weiterbespielen“, betonte der Seelsorger. „Das ist allerdings eine große Herausforderung.“
„Wir würden den Standort am liebsten vorgestern fertig haben“
Man sehe zwar vor den Kulissen nicht unbedingt, dass sich groß etwas bewege. Im Hintergrund würde es allerdings ständig weitergehen, Gespräche mit Jugendämtern, Landesverband und Versicherungen laufen. Außerdem seien Gutachten zu erstellen. „Wir würden den Standort am liebsten vorgestern fertig haben“, sagte Lipski-Reinhardt.
Eltern wollen zum Kreisausschuss
Der Ausschuss wurde kurz unterbrochen, um auch den anwesenden Eltern die Möglichkeit für Fragen zu geben. Ein Vater beschwerte sich über die enorme Belastung, die durch die aktuelle Situation für Eltern, Erzieher aber auch für die Kinder entstehe. „Ich fahre pro Tag anderthalb Stunden mehr Auto“, erklärte er. Denn fürs Bringen und Abholen der Kinder sind vier Fahrten, zwei hin, zwei zurück, notwendig.
Zudem wollten die Eltern wissen, ob es am Interimsstandort dann auch ein entsprechendes Außengelände geben würde. „Dafür gibt es Regularien“, erklärte Mirko Lipski-Reinhardt. Natürlich werde es also auch Außenflächen geben, auf denen die Kinder spielen können. „Was passiert, wenn der Kreisausschuss ablehnt?“, wollte eine Mutter wissen. „Das kann Ihnen hier leider niemand beantworten“, sagte Klaus Stratenwerth. Denn hier seien die übergeordneten Jugendämter zuständig.
Nach dem Hinweis, dass die Sitzung des Kreisausschusses ja auch öffentlich sei, nahmen die Eltern diesen dankbar auf. Es dürfte also am 13. März etwas voller werden im Sitzungssaal des Kreishauses in Wesel.