Voerde. Seit Wochen hält in Friedrichsfeld kein Zug mehr. Stattdessen fährt Schienenersatzverkehr. Startdatum für provisorischen Bahnhof steht laut Bahn.

Mit dem Zug ist Friedrichsfeld infolge des Ausbaus der Betuwe-Strecke Emmerich-Oberhausen seit Wochen direkt nicht zu erreichen. Wer von dem Voerder Stadtteil aus per Bahn in Richtung Wesel oder Oberhausen fahren will, dem bietet sich als Alternative dazu ein Schienenersatzverkehr. Nun steht der Start jener Lösung kurz bevor, den die Deutsche Bahn urspünglich für den 25. November 2024 angekündigt hatte, aber wenige Tage vorher absagen musste. Die Rede ist vom provisorischen Bahnhof in Friedrichsfeld an der Straße „Am Industriepark“. Dessen Inbetriebnahme sei weiterhin für Sonntag, 15. Dezember, geplant. „Ab diesem Zeitpunkt können Fahrgäste hier in die Züge ein- und aussteigen“, erklärt eine Sprecherin der Deutschen Bahn auf NRZ-Anfrage.

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Der Haltepunkt auf Zeit ist ein Kopfbahnhof mit Park&Ride-Parkplatz. Dort enden die Züge und starten sie auch wieder. Dies gilt für die Linien RE 5 und RE 49. Der RE 19 dagegen hält dort nicht, er fährt auf dem daneben liegenden Gleis daran ohne Halt vorbei. Die Bahnstrecke wird auf dem Abschnitt zwischen Friedrichsfeld und Wesel bis zum 19. April 2026 nur eingleisig betrieben – immer wieder kommt der Zugverkehr in dieser Zeit und in den Wochen danach auf der gesamten Strecke für mehrere Wochen aufgrund von Vollsperrungen auch ganz zum Erliegen.

Eisenbahnbrücke über den Wesel-Datteln-Kanal muss um 1,50 Meter angehoben werden

Die Errichtung des provisorischen Haltepunkts in Friedrichsfeld hängt mit verschiedenen Brückenbauten zusammen – insbesondere mit der Erneuerung der Eisenbahnüberführung über den Wesel-Datteln-Kanal. Das Bauwerk muss wegen des Schiffsverkehrs um 1,50 Meter angehoben werden. Dies wiederum macht auch Höhenanpassungen am regulären Friedrichsfelder Bahnhof erforderlich, der ebenfalls im Rahmen des Betuwe-Großprojekts umgebaut wird.

„In den vergangenen Wochen haben die Baufachleute für den provisorischen Bahnhof im Gewerbegebiet ,Am Industriepark‘ den Bahnsteig gebaut, die Weichen an die neuen Gegebenheiten angepasst sowie Oberleitungsarbeiten umgesetzt. Darüber hinaus wurde eine Treppenanlage mit Aufzügen auf beiden Seiten errichtet“, erklärt die Bahnsprecherin. Ein barrierefreier Zugang sei über die installierten Aufzüge gesichert.

Doch was, wenn die Fahrstühle ausfallen? Für Menschen, die gehbehindert sind, stellt die hohe Treppenanlage ein unüberwindbares Hindernis dar. „Wir sind bemüht, technische Defekte an den Anlagen zu verhindern. Diese lassen sich aber leider nicht immer vermeiden“, erklärt dazu die Bahnsprecherin und verweist darauf, dass die Treppenanlage den gesetzlichen Vorschriften entspreche. Und weiter: „Sollte es zu einer Aufzugsstörung kommen, können Menschen mit einer Gehbehinderung auf eine alternative Verkehrsstation ausweichen.“ Informationen zum Betriebsstatus der Aufzüge fänden Fahrgäste unter www.bahnhof.de.