Dinslaken. Eine Sperrung der Brinkstraße (B8) sorgte am Mittwoch für Verkehrschaos. Warum Straßen NRW erst so spät vor Ort war.
Werden Stau und Verkehrschaos in Dinslaken zum Dauerproblem? Diesmal war die Brinkstraße (B8) die Ursache. Mitten im Berufsverkehr am Mittwochmorgen stand die Unterführung voll Wasser, die Polizei musste die wichtige Verkehrsachse zwischen A59 und A3 in beiden Richtungen sperren. Der Verkehr staute sich bis Hiesfeld.
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Die Polizei habe an der Stelle ausgeholfen, erläutert Steffen Woche, Sprecher der Kreispolizei Wesel auf Anfrage der NRZ. Denn zuständig ist eigentlich der Landesbetrieb Straßen NRW - die Brinkstraße ist eine Bundesstraße. Um 4.50 Uhr sei die Polizei alarmiert worden, so Steffen Woche. An der Unterführung Brinkstraße, die schon seit Monaten immer wieder voll Wasser steht, sei die Sicherung der Pumpe herausgeflogen. Bei dem Wasser handele es sich wohl um Grundwasser, das ständig abgepumpt werden müsse. Geregnet hat es ja nicht.
Einsatzkräfte warteten auf Straßen NRW
Die Polizei musste die Straße in beide Richtungen sperren. Der zuständige Techniker sei erst um 7.15 Uhr eingetroffen, berichtet Woche. Dann habe es aber noch etwa eine halbe Stunde gedauert, bis das Wasser abgepumpt worden sei. Eine Fahrtrichtung konnte kurz nach acht Uhr freigegeben werden, so Woche. Die Polizei sei vom städtischen Din-Service unterstützt worden.
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Das ist der Hintergrund
Im Rahmen des dreigleisigen Ausbaus der Bahnstrecke soll nach dem Bahnübergang Holtener Straße, der bereits Ende 2023 geschlossen wurde, auch der Bahnübergang Jägerstraße für den Verkehr gesperrt werden. Die Bahn baut dort eine Überführung für Fußgänger und Radfahrer. Autofahrer sollen dann über die Brinkstraße fahren, die über eine Umgehung an der Sterkrader Straße angeschlossen werden soll. Dafür wurde die Brinkstraße im Bereich der Unterführung abgesenkt und das vorhandene Pumpenhaus abgerissen. Seither steht der Bereich immer wieder nach Regenfällen unter Wasser. An Weihnachten 2023 etwa musste die Straße mehrere Tage gesperrt werden, weil Straßen NRW nicht erreichbar war. Auch damals war die Pumpe ausgefallen. Ein Bürger half mit seiner privaten Pumpe aus. Die provisorischen Pumpen, die die Senke derzeit von Wasser befreien sollen, seien nur „für normale Regenereignisse“ dimensioniert, teilte Straßen NRW im Sommer mit.
Das sagt Straßen NRW
Gregor Hürter, Sprecher des Landesbetriebs Straßen NRW, war nach eigenem Bekunden „verwundert“, als er von der Störung am Mittwoch hörte. Schließlich habe es gar nicht geregnet. Wie die Polizei vermutet auch er, dass die Pumpe im Dauerbetrieb sei, weil das Grundwasser so hoch stehe. Möglicherweise sei auch deswegen die Sicherung herausgeflogen. Eine automatisierte Meldung an Straßen NRW gebe es in einem solchen Fall derzeit nicht. Polizei oder Stadt müssen den Landesbetrieb informieren.
Allerdings sei die Niederlassung Niederrhein in Voerde erst ab 6 Uhr morgens besetzt - so sei wohl zu erklären, dass der Techniker erst um 7.15 Uhr vor Ort war. Das neue Pumpenhaus soll 2025 kommen. Dann werde es wohl auch bei Störungen eine elektronische, automatische Meldung geben. Vermutlich Ende 2026 wird auch der Bahnübergang Jägerstraße gesperrt. Dann ist die Brinkstraße in dem Bereich die einzige Möglichkeit, die Bahnlinie zu überqueren.
Autofahrer waren verärgert
Viele Autofahrer wurden am Mittwochmorgen durch die Sperrung auf dem Weg zur Arbeit oder zu anderen Terminen ausgebremst - und waren entsprechend verärgert. „Gibt es in Dinslaken eigentlich noch irgendetwas, was einer Planung nahekommt? Oder macht jeder irgendwas, damit er etwas getan hat?“, schimpft ein Leser. Schließlich bestehe ja auch noch die Baustelle mit Sperrung auf der Hünxer / Hans-Böckler-Straße Straße und „die Probleme“ auf der B8. „Ich kann nur hoffen, dass sich die Situation bis zur Kirmes verbessert, alles andere mag ich mir nicht vorstellen“, so der Leser. Auch auf Facebook beklagen sich Bürger über die Sperrung. „Totales Verkehrschaos in Dinslaken“, schreibt ein User, „grausam“ und „Riesen-Chaos“ ein anderer. Ein Mann schreibt, dass er schon am Dienstagabend Wasser in der Unterführung gesehen habe.