Dinslaken. Die Bahn hat die weiteren Schritte zum Betuwe-Ausbau in Dinslaken vorgestellt. In diesen Zeiten sind Straßen und die Bahnstrecke gesperrt.
Der Ausbau der Bahnstrecke zwischen Emmerich und Oberhausen wird in Dinslaken immer sichtbarer – und das nicht nur an der Eisenbahnbrücke über der B8. Schon bald folgen neue Straßensperrungen – zum Teil nur an Wochenenden, aber auch für Jahre oder für immer. Über die nächsten Arbeiten entlang der Betuwe-Linie in Dinslaken hat die Bahn in einer digitalen Bürgerveranstaltung informiert. Die Maßnahmen im Überblick:
Der Bahnübergang an der Holtener Straße wird ab Dezember 2023 für den Autoverkehr dauerhaft gesperrt. Radfahrer und Fußgänger können den Bahnübergang bis Ende 2024 weiterhin auf einer Seite überqueren. Bereits im November beginnen die Vorarbeiten: Die Baustelle wird eingerichtet, Kampfmitteluntersuchungen werden durchgeführt, Bäume gefällt.
Bahnübergang an der Jägerstraße wird Ende 2026 geschlossen
Der Bahnübergang an der Jägerstraße wird für Autofahrer ebenfalls geschlossen – allerdings erst, wenn die Emmericher Straße (L4) bis zur Brinkstraße verlängert wurde. „Die Umgehungsstraße L4n nimmt schon fleißig Formen an“, erklärte Jan Niklas Swart, Abschnittsleiter für den Betuwe Ausbau in Dinslaken und Voerde. Fertiggestellt werden soll die neue Straße bis Ende 2026. Für Fußgänger und Radfahrer wird an der Jägerstraße eine Eisenbahnüberführung errichtet.
Die Landwehrstraße wird für den motorisierten Verkehr von Januar 2024 bis 2027 voll gesperrt. Dort wird die Eisenbahnüberführung abgerissen und erneuert sowie der Bahndamm für den dreigleisigen Schienenausbau verbreitert. Dafür wird die Fahrbahn der Landwehrstraße verlegt. Ab Oktober 2023 beginnen die Rodungsarbeiten entlang der Schienen. Auch die dortige Eisenbahnüberführung über den Rotbach wird erneuert. Der Rotbach wird in diesem Bereich unter die Erde gelegt.
Die derzeitige Baustelle an der Weseler Straße (B8) – dort wird die Eisenbahnbrücke abgerissen und neugebaut – bleibt noch bis Ende Februar 2024 bestehen. Danach wechselt sie die Seite: Dann ist der Gehweg in von Voerde aus kommend in Richtung Dinslaken gesperrt und die Fahrbahn verengt. An drei Wochenenden im Juli 2024 wird die Weseler Straße zusätzlich komplett gesperrt.
Dinslakener Bürger befürchtet Graffiti an Schallschutzwänden
An den Eisenbahnbrücken an der Hünxer Straße und Karl-Heinz-Klingen-Straße müssen nur noch die Schallschutzwände errichtet werden. Dafür werden die Straßen 2024 an drei Wochenenden gesperrt. Apropos Schallschutz: Dieser war bei der Informationsveranstaltung ebenfalls ein Thema. Entlang der gesamten Bahnstrecke werden zwischen drei und fünf Meter hohe Lärmschutzwände aufgestellt. Im Bereich der Brücken und des Bahnhofs sind diese transparent.
„Durch Graffiti auf den Wänden wird leider auch das gesamte Wohngebiet abgewertet“, befürchtete ein Bürger während der Online-Präsentation. Gegen Vandalismus könne man nichts tun, damit die Schallschutzwände aber möglichst verschont bleiben, wird ein sogenannter Graffiti-Schutz aufgetragen, erklärte Abschnittsleiter Swart.
Neue Weichen am Dinslakener Bahnhof sollen für pünktlichere Züge sorgen
Am Bahnhof Dinslaken neigen sich die Arbeiten derweil dem Ende zu. Der Mittelbahnsteig wurde neugebaut, die bestehende Personenunterführung verlängert. „Es fehlen nur noch Ausstattungselemente, wie digitale Anzeigen und ein Aufzug für den barrierefreien Zugang“, erklärte Projektingenieurin Ipek Moustafa. Bis Ende 2023 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
„Ab Ende 2024 soll das Bahngleis dann für den Personenverkehr in Betrieb genommen werden“, sagte Moustafa. Zusätzlich zum dritten Gleis wurden auch zwei neue Weichen eingebaut. „Der Bahnverkehr wird dadurch flexibler und pünktlicher“, kündigte Ingenieurin Michelle-Olivia Lesniak an.
Im November fahren in Dinslaken wieder keine Züge
Bis es aber soweit ist, müssen sich Bahnfahrer noch in diesem Jahr auf eine weitere Streckensperrung einstellen. Vom 24. November bis 3. Dezember fahren keine Züge zwischen Emmerich und Oberhausen. Vom 4. bis 8. Dezember folgt eine eingleisige Sperrung. Heißt: Es fahren Züge, aber in einer deutlich geringeren Taktung.
Weitere Totalsperrungen gibt es im Januar (6. bis 19. Januar), im Mai und Juni (14. Mai bis 14. Juni) sowie im November 2024. Zu der von Ende 2024 bis 2026 angesetzten 80-wöchigen Sperrung sagte Abschnittsleiter Jan Niklas Swart: „Dabei handelt es sich größtenteils um eine eingleisige Sperrung. Es können weiterhin Züge fahren – wenn auch ausgedünnt.“