Dinslaken. Jahrzehntelang war die Martinikirmes in der Innenstadt zu Hause. Auch die Trabrennbahn steht nur noch 2026 zur Verfügung. Wie es weitergeht.

Die Martinikirmes in Dinslaken hat eine lange Geschichte. Schon im 15. Jahrhundert wird sie urkundlich erwähnt, schreibt der Heimatverein Land Dinslaken in seinem Heimatkalender.

Die Kirmes war in Dinslaken immer zu Martini — später immer zeitgleich mit dem großen Zuchtvieh-Markt, den es offiziell seit 1819 gab. Er fand immer am Kirmesmontag am Neutor statt. Auf der Neu- und der Bahnstraße hatten Händler ihre Tische und Buden aufgebaut, es gab Bürsten, Schuhwichse, Schirme, Schönheitsmittel und Wundersalben, Sänger und Bettler.

Von der Innenstadt zur Trabrennbahn

Viele Jahre war die Martinikirmes in der Innenstadt fest etabliert. Als die Neutor-Galerie gebaut wurde, zog der Rummel 2012 zur Trabrennbahn. Die anfangs skeptischen Beschicker freundeten sich schnell mit dem neuen Kirmesplatz an. 2015 schaffte die Martinikirmes den Sprung in die Wikipedia-Liste der größten Volksfeste Deutschlands.

Im Jahr 2020 fiel die Martinikirmes coronabedingt aus, 2021 musste sie als Mini-Version stattfinden: Der obere Teil des Parkplatzes war marode, schwere Fahrgeschäfte konnten dort nicht platziert werden. Mittlerweile wurde die Statik nochmals geprüft, der Platz ausgebessert, so dass Fahrgeschäfte unter bestimmten Bedingungen - vergrößerte Auflagen, mehr Aufsetzpunkte, um das Gewicht zu verteilen –  wieder dort platziert werden können.

Künftig auf dem MCS-Gelände

Im Jahr 2026, wird die Martinikirmes zum letzten Mal an der Trabrennbahn stattfinden. Der Pachtvertrag der Stadt mit dem Trabrennverein endete 2022, auf dem Gelände soll Wohnbebauung entstehen, trotzdem konnte die Kirmes dort auch danach noch stattfinden. Inzwischen sind die meisten Gebäude der Trabrennbahn schon abgerissen.

Die Stadt prüft derzeit, in welcher Form die Kirmes künftig auf dem MCS-Gelände an der Karl- bzw. Thyssenstraße stattfinden könnte. Ein Konzept dafür gab es bereits, allerdings wurden danach einige Teile des Geländes unter Denkmalschutz gestellt.