Dinslaken. 130 Schausteller, 22 Fahrgeschäfte für Groß und Klein: Darauf dürfen sich die Dinslakener bei der Martinikirmes von 4. bis 8. November freuen.

Die Rahmenbedingungen sind nicht leicht – das trifft auf die Schaustellerbranche ebenso zu wie auf viele Wirtschaftszweige. Die Corona-Pandemie hat Lücken gerissen und reißt weiter Lücken: Personal fehlt, Material fehlt. Trotzdem dürfen sich die Dinslakener in diesem Jahr auf eine Martinikirmes in gewohnter Größe freuen, verspricht die städtische Kirmesmeisterin Carina Grabo. Vom 4. bis 8. November geht es an der Trabrennbahn rund. – wahrscheinlich zum vorletzten Mal. Denn zumindest eine Rahmenbedingung konnte positiv verändert werden: In diesem Jahr ist auch der große Parkplatz an der Trabrennbahn wieder bespielbar.

Ein Kirmesteddy auf der Ablage begrüßt Besucher in Carina Grabos Büro im Ordnungsamt, eine Gummispinne aus der Geisterbahn hängt neben der Tür und in drei dicken Ordnern sind Karussell-Prospekte abgeheftet. Seit fast zehn Jahren ist sie schon für die Organisation der Kirmes zuständig und immer bemüht, den Rummel an der Trabrennbahn so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. In diesem Jahr erschwert eine zusätzliche Variante die Platzierung der Fahrgeschäfte: die Beschaffenheit des großen Parkplatzes.

Warum der große Parkplatz wieder bespielbar ist

Dieser hatte sich im vergangenen Herbst als nicht tragfähig für große Fahrgeschäfte entpuppt: Die Martinikirmes 2019, die letzte vor der Pandemie, hatte Schäden im Asphalt hinterlassen, Baumwurzeln und Frost haben dem Parkplatz den Rest gegeben – aufgefallen ist das wegen der Pandemie erst im Herbst vergangenen Jahres. Das Risiko, dass einem Fahrgeschäft der Boden unter den Standfüßen wegsackt, war der Stadt zu groß – und so gab es im vergangenen Jahr eine Mini-Martinikirmes mit 47 Fahrgeschäften auf der kleineren Radrennbahn.

Mittlerweile hat ein Statiker den Platz noch einmal in Augenschein genommen, eine Senke wurde von der Stadt aufgefüllt. Unter bestimmten Umständen – vergrößerte Auflagen, mehr Aufsetzpunkte, um das Gewicht zu verteilen – können auch Fahrgeschäfte nun auch wieder auf dem großen Platz aufgestellt werden. Somit müssen Carina Grabo, ihre Kollegin Karolina Bauer und eine Auszubildende bei der Verteilung der Fahrgeschäfte nicht nur auf Abwechslung sondern auch auf Gewicht und Standbeine achten. Karussells mit einer hohen Last, die auf wenige Punkte verteilt sind, „kommen nicht oben auf den Platz sondern werden auf die anderen Plätze verteilt“. Und alle Fahrgeschäfte auf dem großen Platz bekommen Extra-Anweisungen zur Gewichtsverteilung, die nach dem Aufbau durch einen Statiker überprüft werden. Das bedeute nicht, dass auf dem großen Platz nur kleine Geschäfte sind, betont Carina Grabo – aber ein wenig hat sich die Struktur schon geändert.

Die Martinikirmes 2021 war klein - aber gut besucht.
Die Martinikirmes 2021 war klein - aber gut besucht. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Insgesamt rechnet die Stadt mit 130 Schaustellern – „140 können es auch noch werden, ein paar kleine Plätze sind noch frei“, so Carina Grabo – etwa für besondere kulinarische Angebote wie Langos. Wie es sich für die Martinikirmes gehört, werden die Besucher diesmal wieder von einem Riesenrad empfangen: Das Grand Soleil ist mit 48 Metern das höchste Geschäft auf der Kirmes und steht – wie gewohnt – neben dem Geläuf der Trabrennbahn. Daneben – und das ist der Tragfähigkeit des großen Platzes geschuldet – wirbelt der „Magic“ seine Fahrgäste an langen Armen herum.

Diese Fahrgeschäfte sind dabei

Insgesamt 22 Fahrgeschäfte gibt es für Erwachsene und Kinder, außerdem zwölf, vielleicht auch 13 Ausschänke: der neue Discojet von Heitmann ist wieder dabei, auf dem Jetlag und dem Break Dance geht es rund, die Riesenschaukel „X-Faktor“und ein „Propeller“ – ein langer Arm mit zwei Gondeln an den Enden – wird Besucher und Zaungäste gleichermaßen anziehen, es gibt einen Autoscooter, eine Geisterbahn, ein Action-Haus, eine Kinder-Achterbahn, ein Virtual-Reality-Kino und einen „Hopser“.

Nicht mehr dabei ist die kleine Montgolfiere – die Besitzer haben das Karussell verkauft. Auch die Firma Schäfer (Voodoo Jumper u.a.) ist abgesehen vom vergangenen Jahr erstmals nicht dabei. Viele Fahrgeschäfte haben noch größere Probleme als sonst, Personal zu finden, Essbuden lassen sich nur schwer bestücken, wenn statt der bestellten 20 Kisten Champignons nur vier kommen oder die Bude nur für diese einzige Veranstaltung ausgestattet werden und der Betreiber mit 2000 Euro in Vorkasse gehen muss. Mancher Beschicker habe deswegen aufgegeben, so die Kirmesmeisterin. Auch in Crange, Sterkrade und Düsseldorf habe es aus diesen Gründen viele Absagen gegeben, in Crange, so Karolina Bauer, „ist eine ganze Straße frei geblieben.“

>> Parken, Anreise und Feuerwerk

Autos können wieder für zwei Euro im Rondell der Trabrennbahn parken, die Zufahrt wird unter Vermeidung der Baustellen ausgeschildert. Der Pendelbus hält - wegen der Baustelle – diesmal nicht am Pollenkamp sondern am Bärenkamp.

Die Kirmes soll täglich von 14 bis 23 Uhr geöffnet sein, Sonntag geht es um 10 Uhr mit einem Gottesdienst los, die Kirmes startet um 11 Uhr. Am Kirmesdienstag, 21 Uhr, steigt ein Höhenfeuerwerk.