Hünxe. In der Nacht zum 11. September hat es anscheinend einen neuen Wolfsangriff gegeben. Zwei Tiere sind tot. Auch in Gahlen wurde ein Schaf getötet.
Vor kurzem hatte Schafszüchter Erich Specht aus Hünxe noch auf seinen Betrieb eingeladen, um das Thema Herdenschutz mit Politikern und Interessenvertretern zu diskutieren. Nachdem er sieben Schafe an Wölfe verloren hatte, hielt er auch seine Schutzeinrichtungen, die fünf Jahre lang mitten im Wolfsgebiet standgehalten hatten, nicht mehr für sicher.
Jetzt hat sich in seinem Betrieb anscheinend erneut ein Wolfsangriff ereignet. Das geht aus einem offenen Brief hervor, den der Schafzüchter aus Hünxe an Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen, Umweltminister Oliver Krischer und den Weseler Landrat Ingo Brohl adressiert hat.
Zwei Tote Schafe – trotz doppelter Sicherung
Danach habe es in der Nacht zum 11. September erneut einen Wolfsangriff beim Betrieb von Erich Specht gegeben. Ein tragendes Schaf erlitt dabei schwerste Verletzungen. „Bis zu der Nottötung musste es unendliche Qualen erleiden“, heißt es in dem Brief. Ein weiteres Schaf sei getötet und das ungeborene Lamm herausgerissen worden. Es seien „grausame Bilder“ gewesen, die sich am Morgen dem Schäfer und seiner Familie boten.
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Hünxe
Hünxe: Sporthallen-Neubau in Hünxe: Das ist der aktuelle Zeitplan
Hünxe: Pflanzaktion: Volksbank sorgt für 250 neue Pflanzen
Hünxe: Kämmerer Häsel informiert über neue Grundsteuer
Lesen Sie hier alle Nachrichten aus Dinslaken, Voerde und Hünxe
Lesen Sie hier alle Nachrichten aus Wesel, Hamminkeln und Drevenack
Die Herde sei in einem doppelt gesicherten Bereich untergebracht gewesen. Zwei Zäune mit einer Höhe von rund 135 Zentimetern, beide unter Strom stehend, hätten die Wölfe nicht abhalten können. „Was muss noch alles passieren, bis die Politik und die Naturschutzverbände reagieren?“, lautet die Frage in dem offenen Brief. Die Schafhalter „benötigen sofort Unterstützung“, heißt es dort weiter.
Einladung an Landrat und Minister
Die beiden Landesminister und der Landrat werden eingeladen, das Wolfsgebiet zu Besuchen, um sich ein Bild vor Ort zu machen. Unterschrieben haben den Brief neben Erich Specht auch die Schafhalter Maik Dünow und Christiane Rittmann.
Am Donnerstag, 12. September, wurde direkt der nächste Schafsriss gemeldet: Diesmal haben die Angreifer, vermutlich Wölfe, sich eine Weide in Schermbeck-Gahlen ausgesucht. Dort wurde ein Schaf getötet. Da eine große Menge Fleisch fehlt, könnten es mehrere Tiere gewesen sein.