Hünxe. Der aktuelle Zensus zum Wohnen in NRW gibt auch Aufschluss über das Leben in Hünxe. Warum es hier vergleichsweise wenig Wohnraum für Mieter gibt.
Eigentlich ist die Gemeinde Hünxe ein idealer Wohnort: Im Grünen gelegen und doch mit eigenem Autobahnanschluss und Nähe zur Metropolregion Ruhrgebiet. Der Zensus zum Wohnen in NRW blickt auf statistische Zahlen – auch für Hünxe – und offenbart dabei einige spannende Besonderheiten in der Kommune.
Wohnraumgröße weit über NRW-Durchschnitt
Zum einen wäre da die Tatsache, dass die Hünxer im Durchschnitt sehr viel Platz zum Wohnen haben. Im Durchschnitt liegt die Wohnungsgröße in der Gemeinde bei 113,7 Quadratmetern. Nahezu riesig im Vergleich zum Landesdurchschnitt (92,7 Quadratmeter).
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Zum anderen leben in der Gemeinde Hünxe sehr viele Menschen in ihren eigenen vier Wänden. Die Wohneigentumsquote – im NRW-Durchschnitt bei 40,6 Prozent – liegt in der Gemeinde liegt 62,4 Prozent. Ebenfalls über dem Durchschnitt die Zahl der Einfamilienhäuser, die in Hünxe 70,3 Prozent der Wohngebäude ausmachen (NRW: 63,3 Prozent) und der Anteil der Gebäude mit zwei Wohnungen, der in Hünxe bei 19,9 Prozent liegt (NRW-Durchschnitt: 14,4 Prozent).
Relativ wenig Platz für Mietwohnungen in Hünxe
Gebäude mit mehr Wohneinheiten sind in Hünxe dagegen Mangelware. Lediglich 8,5 Prozent der Gebäude in der Gemeinde haben zwischen 3 und 6 Wohnungen, was weit unter dem Landesdurchschnitt von 15,9 Prozent liegt. Ebenso sieht es mit Gebäuden aus, in denen man noch mehr Wohnungen (7 bis 12) findet: Nur 0,9 Prozent der Gebäude in Hünxe kommen auf diesen Wert – nicht mal ein Fünftel des Landesdurchschnitts (5,2 Prozent). Gebäude mit noch mehr Wohneinheiten findet man in Hünxe fast gar nicht. Wo diese NRW-weit rund einen Prozent der Gebäude ausmachen, sind es in Hünxe gerade mal 0,4 Prozent.
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Man könnte daraus schließen, dass es in Hünxe relativ wenig Platz für Mietwohnungen gibt. Dem Zensus nach, ist Wohnen im Golddorf allerdings nicht besonders teuer. Die durchschnittliche Nettokaltmiete liegt bei 5,99 Euro pro Quadratmeter. Allerdings ist das ein statistisch ermittelter Wert aus dem Jahre 2022. Wenn man sich in gängigen Immobilienportalen umschaut, werden dort aktuell bei Neuvermietungen eher Kaltmieten zwischen acht und elf Euro pro Quadratmeter verlangt.
Mit 3,1 Prozent Leerstandquote liegt die Gemeinde Hünxe bei den Wohnungen knapp unter dem NRW-Durchschnitt (3,3 Prozent). Zum Zeitpunkt des Zensus waren von diesen Wohnungen allerdings nur 1,0 Prozent direkt für die Vermietung verfügbar. Weitere 0,8 Prozent wurden gerade renoviert.
Heizen in Hünxe: Viel Öl und Fernwärme
Auch beim Heizen unterscheidet sich die Gemeinde Hünxe von vielen anderen Kommunen in NRW. Die Mehrheit der Haushalte in Hünxe wird, wie im ganzen Land, mit Gas beheizt: 50,4 Prozent. Allerdings liegt der Energieträger in Hünxe hinter dem NRW-Durchschnitt von 68,7 Prozent zurück. Der Grund sind andere Wärmequellen: In Hünxe wird noch sehr viel mit Öl geheizt, nämlich rund 23,6 Prozent der Wohnungen (Landesschnitt: 14 Prozent). Zudem ist die auch das Heizen via Fernwärme in der Gemeinde (13,1 Prozent) beliebter, als im NRW-Durchschnitt (9,7 Prozent). Außerdem werden in Hünxe auch schon 5,6 Prozent der Gebäude mit einer Wärmepumpe beheizt – mehr als das Doppelte des Landesdurchschnitts von 2,7 Prozent.
Etwas kurios: 0,5 Prozent der Wohnungen in Hünxe werden nach dem Zensus auch noch immer mit Kohle beheizt. Ein Wert, der auf Landesebene mittlerweile bei nur noch 0,1 Prozent liegt.