80.000 Menschen haben sich seit März bei Verbraucherschützern über Verkaufsversuche am Telefon beklagt. So wehren Sie sich - die Tipps.
Düsseldorf. Bei Deutschlands Verbraucherzentralen haben sich in den vergangenen Monaten zehntausende Betroffene über unerlaubte Telefonwerbung beschwert. Seit März seien bei den Verbraucherschützern bundesweit fast 80.000 Beschwerden eingegangen, teilte die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen mit.
Am häufigsten hätten Unternehmen mit ihren illegalen Anrufen versucht, Verbraucher zur Teilnahme an Lotterien oder Gewinnspielen zu verlocken. Dies sei bei knapp zwei Dritteln der Anrufe der Fall gewesen. Häufig sei auch versucht worden, Zeitungs- oder Zeitschriftenabonnements zu verkaufen oder Telefon- und Internetanschlüsse.
Mehr als einem Drittel der Angerufenen (33,7 Prozent) sei bei unerlaubten Telefonaten ein Vertrag untergeschoben worden , ohne dass der Vertragsschluss Absicht der Angerufenen war, wie die Verbraucherschützer mitteilten. Bei einem Fünftel der Anrufe (20,3 Prozent) unterdrückten die Werbeunternehmen demnach ihre Rufnummern, obwohl dies gesetzlich verboten ist.
Nur knapp ein Prozent der Verbraucher war den Angaben zufolge überhaupt mit den Werbeanrufen einverstanden. Die Verbraucherzentralen werteten von März bis Ende November Beschwerden zum Thema illegale Telefonwerbung aus, die bei ihnen eingingen.
Unerlaubte Telefonwerbung ist in Deutschland nach wie vor ein großes Problem, obwohl die Bundesregierung im August 2009 die gesetzlichen Regeln verschärft hatte. Telefonwerbung ist seitdem nur noch mit ausdrücklicher vorheriger Einwilligung der Verbraucher erlaubt. Verstoßen Unternehmen dagegen, können Geldstrafen bis zu 50.000 Euro fällig werden.
Auch dürfen die Unternehmen ihre Rufnummern nicht mehr unterdrücken, wodurch Werbeanrufe leichter zurückverfolgbar werden sollen. Auch bei der Bundesnetzagentur beschwerten sich seit dem vergangenen Jahr zehntausende Verbraucher wegen unerlaubter Telefonwerbung oder Rufnummernmissbrauchs.