Hamburg. Wieder kauft eine indische Fluglinie Hunderte Jets beim DAX-Konzern. Ein A330 soll Brennstoffzelle in der Luft testen.

Nach dem Paukenschlag zum Auftakt der Paris Air Show hat Airbus auch am zweiten Tag der Luftfahrtmesse viel Neues vermeldet. Vier Aufträge wurden am Dienstag unter Dach und Fach gebracht.

Am Montag hatte IndiGo eine Rekordbestellung platziert. 500 Flieger der A320neo-Familie, für die Hamburg das Kompetenzzentrum ist, will die indische Fluggesellschaft kaufen. Es war der größte Einzelauftrag eines Kunden in der Geschichte der Luftfahrt.

Airbus holt weitere Aufträge und plant Wasserstoffprojekt

Am Dienstag bestätigte der nationale Konkurrent Air India nun seine Absichtserklärung aus dem Februar. 250 Flugzeuge werden fest bestellt. Der Auftrag splittet sich in 210 Maschinen der A320-Familie (140 A320neo und 70 A321neo) sowie 40 Großraumjets vom Typ A350, davon 34 in der längeren -1000-Version.

Die Fluglinie will sich unter Führung der Tata-Gruppe neu aufstellen. „Das ist eines der ambitioniertes Projekte im heutigen Airline-Geschäft“, sagte Airbus-Verkaufschef Christian Scherer. Indien gilt als der derzeit am schnellsten wachsende Luftfahrtmarkt. Beide Unternehmen unterzeichneten zudem eine Absichtserklärung über umfassende Wartungsdienstleistungen.

Philippine Airlines kauft neun A350-Langstreckenjets

Philippine Airlines kündigte den Kauf von neun Langstreckenjets A350-1000 an. Die in Toulouse endmontierten Flugzeuge sollen auf Nonstop-Flügen von Manila bis an die Ostküste der USA und Kanadas fliegen. Die Kabine soll drei Klassen beinhalten und bis zu 380 Passagieren Platz bieten.

„Der A350-1000 ist unser ,Missionsflugzeug’, um die Welt zu vernetzen und die philippinische Wirtschaft und Gesellschaft anzukurbeln“, sagte Philippine-Airlines-Manager Lucio C. Tan III.

Qantas bestellt A220-Flieger, Volaris A321neo

Die australische Airline Qantas will neun Kurz- und Mittelstreckenflieger vom Typ A220-300 kaufen, die in Nordamerika zusammengebaut werden. Ende 2023 soll das erste Flugzeug übernommen werden.

Die mexikanische Billigfluglinie Volaris machte die Bestellung von 25 A321neo öffentlich. Der Kaufvertrag sei schon im Oktober 2022 unterzeichnet worden, hieß es.

Hilfstriebwerk soll mit Brennstoffzelle statt Kerosin angetrieben werden

Vorangetrieben werden soll das „grüne“ Fliegen. Airbus will 2035 ein mit Wasserstoff angetriebenes Flugzeug auf den Markt zu bringen. Nun wurde ein neues Demonstratorprojekt gestartet.

Das üblicherweise mit Kerosin versorgte Hilfstriebwerk APU liefert an Bord zusammen mit den Triebwerken Energie für zum Beispiel die Klimaanlage und die Bordbeleuchtung. An einem Langstreckenjet A330 werde die APU durch ein Wasserstoff-Brennstoffzellensystem ersetzt werden, das Strom erzeugen soll.

Airbus: Wasserstoff-Flugdemonstration ist bis Ende 2025 geplant

Bis Ende 2025 soll es eine Flugdemonstration geben. „Diese Tests werden einen neuen Schritt auf unserem Weg zur Dekarbonisierung markieren“, sagte Michael Augello, Chef der Airbus-Forschungseinheit UpNext.

Die Funktionsweise des Systems solle gezeigt werden, einschließlich der Betankung des Flugzeugs mit Wasserstoff. Die Maschine soll 7600 Meter hochsteigen und eine Stunde lang mit zehn Kilogramm gasförmigem Wasserstoff an Bord fliegen. Geleitet wird das Programm aus den Werken in Spanien.