Hamburg. Seit gut einem Monat ist die Airline in Fuhlsbüttel aktiv. Eine Erfolgsgeschichte ist das bisher aber nicht – im Gegenteil.

Bei Marabu Airlines reißt die Serie von Pleiten, Pech und Pannen nicht ab. Am Montagmorgen wurden die Flüge MBU6564 nach Jerez de la Frontera und MBU6632 nach Korfu laut Homepage des Hamburger Flughafens gestrichen. Auch die entsprechenden Rückflüge fallen aus.

„Diese Flüge mussten aufgrund von einer zu geringen Flugzeugkapazität und aufgrund einer technischen Überprüfung an einem der Marabu-Flugzeuge annulliert werden“, sagte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage unserer Redaktion.

Marabu – neue Flugausfälle und massive Verspätungen

Bereits am Sonntag waren drei weitere Flüge der Fluglinie mit Sitz in Estland ausgefallen. Betroffen waren die Flüge MBU6376 nach Zakynthos, MBU6902 nach Korfu und MBU6640 nach Kos und die jeweiligen Rückflüge. Gestrichen worden seien diese aber nicht, hieß es.

Der Flug nach Zakynthos sei am Montagmorgen um 6.09 Uhr gestartet – allerdings sammelte er damit eine Verspätung von rund 24 Stunden auf. Dasselbe gelte für den Rückflug. Er landete laut Flightradar24 am Montag – wahrscheinlich auch bedingt durch das Nato-Manöver Air Defender 23 – dann sogar gut 25 Stunden später als vorgesehen.

Flug nach Kos hat mindestens 32 Stunden Verspätung

Der Flug nach Korfu sei ein Vollcharter-Flug gewesen, den der Veranstalter durch eine andere Airline habe durchführen lassen, so der Sprecher. „MBU6640 nach Kos wird leider voraussichtlich erst morgen abfliegen können“, sagte der Marabu-Sprecher am Montag. Eigentlich war er für Sonntag 22 Uhr geplant. Im besten Fall – bei Start um 6 Uhr am Dienstagmorgen – hat der Flieger mehr als 32 Stunden Verspätung.

Diese Flugausfälle und Verspätungen sind aber nicht die einzigen Probleme in den vergangenen Tagen. Immer wieder schreiben uns Leser und schildern ihre Erfahrungen. So landeten zum Beispiel Maschinen aus Hurghada weder am 30. Mai noch am 7. Juni abends in Hamburg, sondern am nächsten Tag nachts um 2.30 Uhr beziehungsweise um 0.06 Uhr in Hannover.

Acht Flüge wurden gestrichen, neun nach Hannover umgeleitet

„Durch die Entzerrung des Flugplans hoffen wir, solche Umleitungen künftig zu vermeiden“, sagte der Unternehmenssprecher zu einer bereits eingeleiteten Maßnahme. Seit dem Start der Airline seien neun Flüge von Hamburg nach Hannover umgeleitet worden.

Insgesamt habe Marabu seit dem Start am Helmut-Schmidt-Flughafen am 2. Mai 344 Flüge von und nach Hamburg durchgeführt, so der Airline-Sprecher. Acht seien gestrichen worden. Knapp zehn Prozent der Flüge seien „stark verspätet“ gewesen.

Flughafen Hamburg: Marabu will „Startschwierigkeiten bald überwunden“ haben

Für Stabilisierungsmaßnahmen des Flugbetriebs wurde eine Task Force ins Leben gerufen. Sie soll sich um eine bessere Kommunikation mit den Gästen per SMS und E-Mail kümmern – egal ob sie direkt über den Marabu-Vertriebspartner Condor oder über einen Pauschalreiseanbieter gebucht haben.

Außerdem werde an zusätzlichen Flugzeugkapazitäten gearbeitet, hieß es erneut. Die Personalressourcen am Boden und in der Luft sollen erhöht werden. „Marabu arbeitet unter Hochdruck an einer Lösung“, sagte der Sprecher und ergänzte: „Wir sind zuversichtlich, unsere Startschwierigkeiten bald überwunden zu haben.“