Hamburg. Das Ergebnis geht im ersten Quartal um mehr als 50 Prozent zurück. Was der Vorstand der Hamburger Traditionsreederei dazu sagt.

Für Hapag-Lloyd ist nach zwei Rekordjahren die Party vorbei: Nach exorbitant hohen Gewinnen während der Corona-Krise hat Hamburgs Traditionsreederei im ersten Quartal 2023 bei Umsatzerlösen und Ergebnis einen Einbruch verzeichnet. Der Umsatz sank in den ersten drei Monaten um 2,36 Milliarden auf 5,62 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging auf 1,75 Milliarden Euro zurück.

Im Vorjahresquartal hatte er noch knapp 4,7 Milliarden Euro betragen. Das Konzernergebnis lag unterm Strich bei 1,9 Milliarden Euro, mehr als 50 Prozent unter dem Ergebnis des ersten Quartals 2022.

Hapag-Lloyd: Hamburger Traditionsreederei leidet unter niedrigen Transportpreisen

Auch die Transportmenge ging zurück. Sie lag mit 2,84 Millionen Standardcontainern (Twenty Foot Equivalent, TEU) um 4,9 Prozent unter dem ersten Quartal des Vorjahres, da lokale Lagerbestände abgebaut wurden und die globale Nachfrage insgesamt schwächer ausfiel.

Darüber hinaus führten insbesondere die niedrigeren Transportpreise zum Rückgang der Erlöse. Die durchschnittliche Frachtrate sank von 2774 Dollar pro transportierter Standardbox auf 1999 Dollar pro TEU.

„Trotz rückläufiger Ergebnisse sind wir robust in das laufende Geschäftsjahr gestartet“, sagte der Vorstandschef der Reederei, Rolf Habben Jansen. „Das Marktumfeld hat sich normalisiert mit entsprechend niedrigerer Nachfrage und nachgebenden Frachtraten. Das wird sich zweifelsohne im Jahresverlauf auf unsere Erträge auswirken, weshalb wir unsere Kosten sehr genau im Blick haben werden.“

Für das Gesamtjahr 2023 bestätigt Hapag-Lloyd trotz des Gewinneinbruchs seine am 2. März veröffentlichte Prognose. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wird in einer Bandbreite von 4,3 bis 6,5 Milliarden Dollar (4 bis 6 Milliarden Euro) erwartet, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) in einer Bandbreite von 2,1 bis 4,3 Milliarden Dollar (2 bis 4 Milliarden Euro).

Hapag-Lloyd hatte wie alle Reedereien während der Corona-Pandemie außergewöhnlich gute Geschäfte gemacht. Grund waren Spitzen-Frachtraten, die aufgrund der gestörten Lieferketten und mangelnder Transportkapazitäten in die Höhe geschnellt waren. Hapag-Lloyd hatte das vergangene Geschäftsjahr mit einem Gewinn unterm Strich von 17 Milliarden Euro abgeschlossen.