Hamburg. Die meisten Kunden haben einer Gebührenerhöhung des Girokontos zugestimmt – die anderen müssen nun schnell handeln.

  • 3000nd Kunden der Hamburger Sparkasse wird mit einer Kündigung ihres Kontos gedroht
  • Grund dafür ist, dass sie auf Schreiben der Hamburger Sparkasse bislang nicht reagiert haben
  • Doch die Haspa braucht ihre Zustimmung, damit ihre Konten in „Joker“-Girokonten umgewandelt werden können

Seit einem Urteil des Bundesgerichtshofs aus dem Jahr 2021 werden Änderungen der Geschäftsbedingungen von Banken nur noch dann wirksam, wenn die Kunden ausdrücklich einwilligen – Schweigen gilt nicht mehr als Zustimmung.

Von den gut 100.000 Kundinnen und Kunden, die die Haspa Ende Oktober 2022 erstmals angeschrieben hat, um die Einwilligung in das neue Preismodell für die „Joker“-Girokonten oder eine Verteuerung der Schließfächer einzuholen, haben nach Angaben der Sparkasse bisher 97 Prozent ihre Zustimmung bereits erteilt.

„Dafür danken wir den Hamburgerinnen und Hamburgern sehr“, sagt Haspa-Sprecherin Stefanie von Carlsburg. Aktuell schreibe man die restlichen rund 3000 Kunden zum dritten Mal an. „Sie müssen jetzt handeln!“, heißt es in dem Schreiben. Unternehme man nichts, „dann bliebe uns nichts anderes übrig, als Ihr Girokonto und Ihre betroffenen Kartenverträge zu kündigen. Das würden wir sehr bedauern.“

Haspa: Kunden droht nun die Kündigung des Kontos droht

Um das abzuwenden, müsse spätestens zum 30. Juni eine Zustimmung zu den neuen Geschäftsbedingungen erfolgen. „Wir hoffen, dass möglichst alle diese Möglichkeit nutzen“, so die Haspa-Sprecherin. Die Einwilligung könne „ganz einfach“ erfolgen: „Online mit wenigen Klicks, schriftlich per beigefügter Zustimmungserklärung oder auch telefonisch.“

Das sei kein Brief, „den wir gern schreiben“, heißt es mit Blick auf die Kündigungsdrohung von der Haspa. Sie sei jedoch aufgrund rechtlicher Vorgaben dazu gezwungen.

Wegen der großen Zahl von insgesamt mehr als einer Million Kundinnen und Kunden kontaktiert die Haspa sie den Angaben zufolge nach und nach in mehreren „Tranchen“, jeweils im Monatsabstand. Dazu schreibe man sie mehrfach persönlich an – mit Hinweisen auch in unterschiedlichen Sprachen.

Außerdem nutze man das Onlinebanking für den Kontakt, schalte Nachrichten auf den Bildschirmen von Geldautomaten und Kontoauszugsdruckern und rufe die Kunden entweder an oder spreche sie in den Filialen darauf an.

Haspa: Für viele „Joker“-Kunden bedeutet die Umstellung eine Verteuerung

Mitte Oktober 2022 hatte die Haspa angekündigt, die günstigste Variante der „Joker“-Vorteilskonten wegfallen zu lassen. Für viele der Joker-Kunden ist der Wechsel auf eines der neuen Kontomodelle also mit einer Preiserhöhung verbunden gewesen.

„Sorgen um das Ersparte muss man sich immer machen“

Haspa-Vorstandssprecher Harald Vogelsang hatte im Gespräch mit dem Abendblatt die Gebührenerhöhung mit der „allgemeinen Preissteigerung“ begründet: „Auch wir spüren den Anstieg der Preise für Energie oder zum Beispiel Papier sowie Tariferhöhungen.“

Auf die Frage nach möglichen empörten Reaktionen aufgrund der Joker-Preiserhöhung sagte er: „Es hat sicher hier und da Gespräche in den Filialen über die neue Preisstruktur gegeben, aber wir haben keine nennenswerte Zahl von Beschwerden festgestellt.“