Hamburg. Erst im Februar hatten Kriminelle in einem Einkaufszentrum in Boberg zugeschlagen. Nun geht es um die Sicherheit der Menschen.
Seit Jahren ziehen kriminelle Banden vornehmlich durch die ländlichen Gebiete Deutschlands, sprengen nachts Geldautomaten, richten dabei hohen Sachschaden an, gefährden Menschenleben und erbeuten hohe Geldsummen. Die Haspa, die in und um Hamburg mehr als 300 Geldautomaten betreibt, blieb von den Kriminellen lange verschont.
Doch Ende Februar schlugen sie auch in Hamburg und bei der Sparkasse zu. Um 2.43 Uhr am 21. Februar flog ein in einem Einkaufszentrum in Boberg aufgestellter Haspa-Automat in die Luft, die unmittelbare Umgebung wurde dabei verwüstet. Es war die erste Geldautomatensprengung in Hamburg in diesem Jahr. 2022 hatte es zwei solcher Taten in der Stadt gegeben.
Kriminalität Hamburg: Diese Haspa-Geldautomaten werden jetzt abgestellt
Nun reagiert die Sparkasse auf die wachsende Bedrohung und nimmt acht ihrer Automaten vorerst außer Betrieb. „Wir sehen uns leider gezwungen, neben weiteren Sicherheitsmaßnahmen acht Geldautomaten erstmal vom Netz zu nehmen und nicht mehr zu befüllen“, sagt Haspa-Chef Harald Vogelsang.
Betroffen davon sind die Automaten an der Kieler Straße 400, am Arp-Schnitger-Stieg 55, Sieker Landstraße 33, an der Straße Heidhorst 4, Lohbrügger Kirchstraße 65, an der Rodigallee 221, am Berliner Tor 7 sowie an der Kirchenstraße 31 in Trittau.
Große Gefahr: Die Sicherheit der Menschen hat Priorität
Bei der Standortanalyse spielten insbesondere Fluchtmöglichkeiten von Tätern sowie mögliche Personen- und Sachschäden eine Rolle, sagte eine Haspa-Sprecherin. Vogelsang betont „Für uns hat die Sicherheit der Hamburgerinnen und Hamburger höchste Priorität.“ Die Täter nähmen bei Sprengungen Personenschäden in Kauf.
Hintergrund könnte also sein, dass an den acht Standorten eine höhere Gefahr droht, dass bei einer Sprengung Menschen zu Schaden kommen. Nach eigenen Angaben hat sich die Haspa nach Beratungen von Geldinstituten, Politik und Polizei „einer Selbstverpflichtung verschrieben, die Geldautomaten-Infrastruktur systematisch einer Risikoanalyse zu unterziehen und daraus geeignete Sicherungsmaßnahmen abzuleiten“.
Kriminalität Hamburg: Noch immer etwa 330 Geldautomaten der Haspa in Hamburg
Nach eigenen Angaben hat sich die Haspa nach Beratungen von Geldinstituten, Politik und Polizei an einem Runden Tisch „einer Selbstverpflichtung verschrieben, die Geldautomaten-Infrastruktur systematisch einer Risikoanalyse zu unterziehen und daraus geeignete Sicherungsmaßnahmen abzuleiten“.
Nachteile für die Kunden bei der Bargeldversorgung sieht die Sparkasse nicht. Vogelsang: „Mit insgesamt knapp 330 Geldautomaten verfügt die Haspa weiterhin über das mit Abstand größte Netz in der Stadt. Die Bargeldversorgung ist also nach wie vor sichergestellt.“