Hamburg. Job-Netzwerk möchte vor allem am Standort Hamburg Stellen abbauen. Der Hintergrund ist eine Neuausrichtung des Unternehmens.

Schlechte Nachrichten für die Beschäftigten des Job-Netzwerks Xing: Das Unternehmen baut Personal ab. Insgesamt sind 68 Frauen und Männer betroffen, der Großteil am Standort in Hamburg. „Unser Unternehmen befindet sich in einem größeren Umbau“, sagte ein Sprecher der Xing-Muttergesellschaft New Work SE auf Anfrage des Abendblatts. „Das geht leider auch mit Stellenstreichungen einher.“

Derzeit arbeiten etwa 600 der insgesamt 2000 New-Work-Beschäftigten für das Netzwerk Xing. In Hamburg haben den Angaben zufolge 48 Beschäftigte aus verschiedenen Bereichen ihre Kündigungen bekommen. Betroffen ist unter anderem aber auch das Büro in Zürich, das geschlossen wird. Die Schweizer Kunden sollen künftig von München betreut werden, hieß es.

Xing hatte bereits 2020 knapp 100 Stellen gestrichen

Hintergrund für die Entlassungen ist eine strategische Neuausrichtung 20 Jahre nach dem Start des von Lars Hinrich in Hamburg gegründeten Karriere-Netzwerks. Heute hat Xing nach eigenen Angaben 21 Millionen Mitglieder und ist führend im deutschsprachigen Raum. 2020 hatte das Unternehmen während der Corona-Pandemie schon mal etwa 100 Stellen gestrichen.

Männer arbeiten Teilzeit für Hobby, Frauen für Familie

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  • Künftig soll Xing sich von einem allgemeinen beruflichen Netzwerk, in dem Mitglieder sich austauschen und präsentieren, zu einem Job-Netzwerk entwickeln, über das gezielt Arbeitsplätze vermittelt werden können. Erst vergangene Woche hatte das Unternehmen einen neuen Stellenmarkt mit 1,4 Millionen Job-Angeboten im deutschsprachigen Raum gestartet.

    -Unternehmen rechnet mit schwächerem Wachstum

    Nachdem die Xing-Mutter New Work im vergangenen Jahr 2022 den Umsatz um gut ein Zehntel auf 313,4 Millionen Euro steigern konnte, rechnet die Gruppe unter Führung von Petra von Strombeck in diesem Jahr mit einem schwächeren Wachstum. Der um Sondereffekte bereinigte Konzernerlös (Pro-Forma-Umsatz) dürfte im einstelligen Prozentbereich zulegen, gab das SDAX-Unternehmen mit Zentrale in der HafenCity am Mittwoch bekannt.