Hamburg. Die Wechselbereitschaft der Arbeitnehmer ist laut einer Umfrage gestiegen. Dafür gibt es neben zu viel Stress auch noch andere Gründe.
Immer mehr Beschäftigte in Deutschland sind bereit ihren aktuellen Arbeitgeber zu verlassen und bei einem neuen Unternehmen anzuheuern. Nach einer Umfrage im Auftrag des Hamburger Karrierenetzwerks Xing ist mehr als jeder dritte Arbeitnehmer (37 Prozent) aktuell wechselbereit. Das sind rund vier Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor. Zudem handelt es sich laut Xing um den historisch zweithöchsten Wert in der Langfristbetrachtung.
In der Umfrage zeigen sich innerhalb Deutschlands große regionale Unterschiede: Vor allem die Ostdeutschen sind bereit für einen Jobwechsel (43 Prozent), die Süddeutschen wollen am ehesten bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber bleiben (64 Prozent). In den westdeutschen Bundesländern ist der Kontakt zur direkten Führungskraft derweil am besten, nur jeder vierte Befragte ist dort unzufrieden mit der direkten Führungskraft (26 Prozent).
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Umfrage: Geringe Aufstiegschancen Grund für Wechselbereitschaft
Die norddeutschen Wechselwilligen (Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen) klagen am meisten über einen aus ihrer Sicht zu hohen Stresslevel (40 Prozent). Auch die Aufstiegschancen lassen nach Ansicht der Wechselwilligen im Norden sehr zu wünschen übrig – bei beiden Punkten liegen die norddeutschen Länder in der Umfrage hinten. Weitere Gründe für den möglichen Jobwechsel in Norddeutschland sind ein zu niedriges Gehalt (47 Prozent) und die Unzufriedenheit mit der strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Von einem potenziellen neuen Arbeitgeber erwarten die Beschäftigten im Norden mehr als alle anderen Befragten ein gutes Führungsverhalten (67 Prozent).
Insgesamt 3216 Beschäftigte in Deutschland, 501 in Österreich und 1007 in der Schweiz nahmen an der Umfrage teil. Die Studie zur Wechselbereitschaft wird seit 2018 vom Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführt.