Hamburg. Der Unternehmer und Hamburger Ehrenbürger gibt die Mehrheit am Konzern in eine Stiftung. Michael Otto gibt Milliarden Euro für Kultur und Soziales.
Einer der reichsten deutschen Unternehmer, der Hamburger Michael Otto, hat sich von seiner Mehrheit am Handelskonzern Otto und damit von einem Großteil seines Vermögens getrennt. „Ich habe meine Mehrheitsbeteiligung an der Otto Group in eine neue, gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts übertragen“, sagte Michael Otto dem Hamburger Abendblatt (Donnerstagausgabe). Die Anteile an dem Versand- und Onlinehändler haben einen Wert von mehreren Milliarden Euro.
Mit den jährlichen Ausschüttungen der Stiftung sollen Otto zufolge kulturelle, soziale, ökologische oder mildtätige Projekte gefördert werden. Vor allem gehe es ihm darum, Kinder und Jugendliche zu unterstützen, sagte Otto. Über die Verwendung der Gelder und die Höhe der Ausschüttung entscheidet ein fünfköpfiger Stiftungsrat, der sich aus drei Mitgliedern der Familie Otto und zwei externen Experten zusammensetzt. Michael Otto selbst übernimmt den Vorsitz in dem Gremium. Er behält zudem weiter den Posten als Aufsichtsratsvorsitzender des Otto-Konzerns.
Mit dem neuen Konstrukt solle auch sichergestellt werden, dass die Familie langfristig den Einfluss über den Otto-Konzern behält und die Mehrheit an dem Handelsunternehmen mit weltweit rund 54.000 Beschäftigten nicht an fremde Investoren veräußert wird.
Laut Satzung ebenfalls ausgeschlossen ist eine Verlagerung des Konzernsitzes. Dieser muss dauerhaft in Hamburg bleiben. „In Hamburg ist unser Unternehmen von meinem Vater gegründet worden“, sagte Otto dem Abendblatt. Die Stadt habe sich immer fair gegenüber dem Konzern verhalten. „Man muss auch einmal etwas zurückgeben.“