Nach Einschätzung der Wirtschaftsforscher wird die deutsche Wirtschaft die Schwächephase im kommenden Jahr schnelle überwinden.

Berlin. Nach einem harten Winter dürfte die deutsche Wirtschaft dem DIW-Institut zufolge im nächsten Jahr wieder zügig Fahrt aufnehmen. Die Abkühlung der Weltkonjunktur und die Krise im Euroraum seien derzeit zwar eine spürbare Belastung. „Die Flaute wird aber nicht lange anhalten“, sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner am Donnerstag.

Denn die globale Nachfrage werde allmählich wieder für mehr Schwung sorgen. „Die deutschen Unternehmen, die gerade auch in den schnell wachsenden Schwellenländern gut aufgestellt sind, werden hiervon merklich profitieren.“ Sie könnten die günstigen Finanzierungsbedingungen mehr und mehr nutzen, um ihre Investitionen deutlich ausweiten, erklärte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).

Die Stimmung der Unternehmen und dabei vor allem die Erwartung an künftige Geschäfte hatten sich zuletzt deutlich aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Dezember zum zweiten Mal in Folge. Nichtsdestotrotz dürfte die Wirtschaft im Schlussquartal schrumpfen. Das Ifo-Institut rechnet mit einem Minus von 0,3 Prozent, die Berliner DIW-Forscher erwarten einen Rückgang um 0,2 Prozent.

„Die Nachfrage aus dem Euroraum war in den vergangenen Monaten schwach“, betonte Fichtner. „Dazu kommt, dass die Unternehmen im Inland die Nachfrage nach Investitionsgütern massiv eingeschränkt haben.“ Die Betriebe dürften die Flaute weitgehend durch sinkende Arbeitszeiten abfedern, ergänzte der DIW-Fachmann.

Dennoch zeigen sich die Wirtschaftsforscher für den Arbeitsmarkt wegen der sich abzeichnenden Konjunkturerholung zuversichtlich. „Die Erwerbstätigenzahlen sinken zwar zunächst leicht“, sagte Fichtner. „Bereits ab Frühjahr werden die Unternehmen aber wohl wieder vermehrt Beschäftigung aufbauen.“