Der Pessimismus der Unternehmen bezüglich der künftigen Entwicklung hat abgenommen. Ifo-Index steigt zum zweiten Mal in Folge.

München. Das Geschäftsklima in Deutschland verbessert sich im Dezember weiter: Der Ifo-Geschäftsklimaindex, der wichtigste Frühindikator für die deutsche Konjunktur, legte im Dezember zum zweiten Mal in Folge zu und erreichte nun 102,4 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch mitteilte.

Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer war nach sechs Rückgängen in Folge im November zum ersten Mal wieder gestiegen. Banken-Volkswirte hatten den weiteren Anstieg im Dezember erwartet.

Der Ifo-Index steht damit auf dem höchsten Stand seit Juli. Prognosen waren für Dezember von 102,0 Zählern ausgegangen. Die befragten Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Lage zwar etwas ungünstiger. Jedoch hat der Pessimismus bezüglich der weiteren Geschäftsentwicklung deutlich abgenommen. Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn sagte in München: „Die Unternehmen sind in froher weihnachtlicher Erwartung.“ Für den ifo-Geschäftsklimaindex befragen die Konjunkturforscher jeden Monat rund 7000 Unternehmen.

In der Industrie hellte sich das Geschäftsklima weiter auf. Die Betriebe schätzten ihre momentane Situation zwar etwas ungünstiger ein, aber sie schauen deutlich optimistischer dem kommenden halben Jahr entgegen. „Die Geschäftserwartungen verzeichneten den stärksten Anstieg seit August 2009. Auch die Erwartungen an das Exportgeschäft sind erneut gestiegen“, sagte Sinn.

Das gleiche Bild zeigte sich auf dem Bau – die aktuelle Lage wurde etwas ungünstiger, aber die Aussichten deutlich optimistischer beurteilt. Anders sieht es dagegen im Groß- und Einzelhandel aus. Hier sind die Unternehmen mit der Lage weniger zufrieden und auch etwas skeptischer mit Blick auf das kommende Halbjahr.

Trotz des Ifo-Anstiegs gehen die meisten Ökonomen und auch die Bundesregierung davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal schrumpfen wird – zum ersten Mal seit einem Jahr. Da die Konjunkturdelle den Winter über anhalten dürfte, steht die Bundesregierung vor einer erneuten Senkung ihrer Prognose für 2013.

„Es wird aus heutiger Sicht einen Revisionsbedarf nach unten geben“, sagte Bernhard Heitzer, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium. Sein Haus erstellt Mitte Januar die neue Prognose für die Regierung. Erst im Oktober hatte das Ministerium die Prognose von 1,6 auf 1,0 Prozent gesenkt. Die Bundesbank rechnet inzwischen nur noch mit plus 0,4 Prozent.