Folgen der missglückten VW-Übernahme: New Yorker Gericht lässt MIlliarden-Klage gegen Autokonzern zu – Porsche will Berufung einlegen.
Stuttgart/New York. Sportwagenbauer Porsche sieht sich im Rechtsstreit um die missglückte Übernahme von Volkswagen einem neuen Prozess gegenüber: Ein New Yorker Gericht hat den Antrag der Porsche Automobil Holding auf Abweisung einer Klage von 26 Hedgefonds abgelehnt, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Damit rückt ein Hauptverfahren immer näher. Porsche kündigte allerdings an, Berufung gegen die Entscheidung einzulegen.
Die Investoren machen einen Schaden von 1,4 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro) geltend. Sie werfen Porsche Betrug und ungerechtfertigte Bereicherung vor, weil das Unternehmen seine wahren Absichten bei der versuchten VW-Übernahme 2008 verschleiert habe. Porsche verhob sich und musste seinerseits von VW gerettet werden. Inzwischen ist die Autosparte komplett von den Wolfsburgern übernommen worden.
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Das New Yorker Bundesgericht hatte bereits in einem Verfahren 2010 Klagen mehrerer Investoren wegen Wertpapierbetrugs abgewiesen. Das Berufungsverfahren ist weiterhin anhängig, zusätzlich gingen die 26 Hedgefonds vor den New York State Supreme Court.
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Porsche hält die Klagen für unzulässig und unbegründet. Zudem sieht das Unternehmen das New Yorker Gericht als nicht zuständig an. Stattdessen sollten die Ansprüche in Deutschland vorgebracht werden.
Hierzulande klagen ebenfalls mehrere Investoren gegen Porsche, darunter auch einige der 26 in New York beteiligten Hedgefonds. Das Landgericht Braunschweig behandelte im Juni in vier getrennten Verfahren Schadenersatzklagen in einer Gesamthöhe von über vier Milliarden Euro gegen Porsche, VW und eine Bank. Ein Urteil wegen sittenwidriger Geschäfte wäre „ein schwieriger Akt“, sagte da allerdings der Vorsitzende Richter. Ein Urteil wird für den 19. September erwartet.