Der deutsche Sportwagenbauer Porsche hat einen Teilerfolg bei der Abwehr möglicher Schadenersatzklagen in den USA erzielt.

Stuttgart/New York. Ein New Yorker Gericht wies die Klage von Investoren wegen Unzulässigkeit vollumfänglich ab, wie Porsche mitteilte. Insgesamt hätten 39 Kläger vor dem Bundesgericht in New York Ansprüche im Zusammenhang mit dem Versuch von Porsche, den größeren Wettbewerber Volkswagen (VW) zu übernehmen, geltend machen wollen, hieß es weiter. Die Kläger bezifferten ihren Gesamtschaden auf zwei Milliarden Dollar.

Ein Porsche-Sprecher sagte, es sei immer darauf hingewiesen worden, dass das Unternehmen die Klage in den USA für unzulässig und unbegründet halte. Das Gericht begründete die Ablehnung der Klage in dem Verfahren Elliott Associates und Black Diamond Hedgefonds damit, dass die bundesstaatlichen US- Wertpapiergesetze keine Anwendung auf die betroffenen Aktiengeschäfte fänden.

Die Stuttgarter hatten sich mit schwer durchschaubaren Aktiengeschäften 2008 die Mehrheit an Volkswagen gesichert und dabei einen Höhenflug der VW-Stammaktien ausgelöst. Dadurch sahen sich Investoren geschädigt, die auf fallende Kurse gewettet hatten.

Die Kläger können gegen die Gerichtsentscheidung innerhalb von 30 Tagen Berufung einlegen. Porsche hatte die Klagen stets als unbegründet bezeichnet und bezog sich dabei auf Gutachten von unabhängigen Sachverständigen. Auch die Klagen gegen den früheren Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und den damaligen Finanzvorstand Holger Härter wurden abgewiesen.

Härter galt als Architekt einer komplexen Optionsstruktur auf VW-Stammaktien. Beide Manager verließen im Sommer 2009 das Unternehmen als ihr Übernahmeplan scheiterte. Gegen die beiden früheren Spitzenmanager des Sportwagenbauers ermittelt weiterhin die Stuttgarter Staatsanwaltschaft. Es geht um den Verdacht der Marktmanipulation.

Der Porsche-Sprecher sagte weiter, in Deutschland seien keine Zivilklagen wegen der gescheiterten Übernahme anhängig. Stattdessen soll nun Porsche als zehnte Marke in den VW-Konzern integriert werden.

Die möglichen juristischen Auseinandersetzungen wurden vom VW-Management mehrfach als Hinderungsgrund für eine schnelle Fusion von Volkswagen und Porsche angegeben. Ursprünglich war eine Verschmelzung beider Unternehmen für 2011 geplant. Zu Verzögerungen kann es außer wegen der Schadensersatzklagen auch aus steuerlichen Gründen kommen.

Die Porsche-Dachgesellschaft führen mittlerweile VW-Chef Martin Winterkorn und sein Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch.