Jeden Tag rollen 3000 Autos von den Bändern im Wolfsburger VW-Werk. Wegen einem Lieferengpass stehen sie demnächst aber still.
Wolfsburg. Volkswagen kommt wegen des Nachfragebooms mit der Produktion nicht mehr nach: Aufgrund von Engpässen bei Lieferanten muss Europas größter Autobauer am kommenden Montag die Bänder in seinem Werk in Wolfsburg anhalten.
Einige Lieferanten seien nicht in der Lage, das an der Kapazitätsgrenze produzierende Stammwerk ausreichend mit Teilen zu versorgen, sagte ein Sprecher. Deswegen habe bereits kürzlich eine Sonderschicht an einem Samstag abgesagt werden müssen.
Wegen der weltweit hohen Nachfrage nach seinen Modellen fährt das Werk derzeit auf Hochtouren. Normalerweise rollen in Wolfsburg täglich 3000 Fahrzeuge von den Bändern.
Mit der eintägigen Produktionspause will der Autobauer den Zulieferern Zeit verschaffen, um mit der Teilevorsorgung nachzukommen. Betroffen ist die Produktion des Kompaktwagens Golf sowie des kleinen Geländewagens Tiguan und des Familienautos Touran.
Volkswagen profitiert derzeit vom Absatzboom in China und den USA. Im vergangenen Jahr lieferte der Konzern weltweit erstmals mehr als sieben Millionen Fahrzeuge aus. Das Werk in Wolfsburg exportiert viele Autos nach Übersee.
Ein-Liter-Flitzer könnte 2013 vom Band laufen
Sollte alles wieder seinen normalen Gang gehen, könnte der neue Ein-Liter-Flitzer XL1 bereits in zwei Jahren regelmäßig vom Band laufen. Das mit Hybridantrieb und Carbonfaser-Karosserie ausgestattete Sparmobil habe gute Chancen, ab 2013 in einem der deutschen VW-Werke produziert zu werden, erklärte ein Konzernsprecher.
Voraussetzung sei, dass sich genügend Kunden für das High-Tech-Gefährt interessieren. Der Preis und die mögliche Stückzahl seien aber noch offen. Man sei „sehr optimistisch, dass wir bei entsprechender Nachfrage schon bald eine Kleinserie konstruieren können“, hieß es.
Die für den Bau von Kohlenstofffaser-Karosserien notwendige Produktionstechnik bleibe hochkomplex, in den vergangenen Jahren habe Volkswagen aber große Fortschritte gemacht.
Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch hatte dem Fachblatt „Automotive News Europe“ Anfang der Woche am Rande der „Qatar Motor Show“ gesagt, dass Europas größter Autobauer im übernächsten Jahr mit der Serienfertigung des XL1 starten will.