Der Bauernverband warnt: Obst, Gemüse und Milch könnten teurer werden. Die Hitzewelle beeinträchtigt die Ernten in ganz Europa.
Berlin. Verbraucher müssen wegen der Hitzewelle in Europa und der Folgen für die Landwirtschaft nach Angaben von Bauernpräsident Gerd Sonnleitner mit höheren Lebensmittelpreisen rechnen. Bei „wenig verarbeiteten Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Kartoffeln und Milch“ könne es zu Teuerungen kommen, sagte Sonnleitner der „Bild“-Zeitung vom Mittwoch. Auch die Getreideernte werde deutlich schlechter ausfallen.
Die Getreideernte werde wegen des extrem heißen Wetters in Mitteleuropa und in den Schwarzmeerländern um 20 bis 30 Prozent geringer ausfallen als gedacht, sagte Sonnleitner. Trotz der Folgen der Hitze sei jedoch ein Versorgungsengpass bei Lebensmitteln nicht zu befürchten. Das Getreide sei in den letzten Wochen vielerorts „regelrecht auf unseren Feldern verbrannt“. Innerhalb von zwei Wochen seien die Weizenkurse um 20 Euro pro Tonne gestiegen. Auswirkungen auf die Preise von Backwaren seien deshalb aber nicht zu erwarten, denn „der Anteil des Getreidepreises am Ladenpreis für Brot und Brötchen liegt nur noch bei vier Prozent“.
Die Kartoffelernte falle in diesem Jahr voraussichtlich zehn bis 30 Prozent schlechter aus als im vergangenen Jahr, teilte der Deutsche Bauernverband (DBV) mit. „Die Situation ist in diesem Jahr vielerorts noch bedrückender als in den Trockenjahren 2003 und 2006“, sagte DBV-Kartoffelexperte Martin Umhau. Nach der Feuchtigkeit und Kälte zu Jahresbeginn würden die Erträge nun durch die extreme Hitze zusätzlich belastet.