Verbraucher würden höhere Preise akzeptieren. Manche Preise kennen sie auch gar nicht so genau. Spielraum bei Reinigungsmitteln, Gewürzen oder Süßstoff.

München. Supermärkte haben einer Studie zufolge viel mehr Spielräume für Preiserhöhungen als gedacht. „Nur wenige Warengruppen im deutschen Lebensmittelhandel unterliegen einem echten Preiskampf “, hieß es am Montag in einer Studie von Deutschlands größtem Marktforscher GfK . Nur bei 40 Prozent der untersuchten Produktarten des täglichen Bedarfs gebe es kaum Möglichkeiten, die Preise hochzusetzen. „Bei mehr als 230 Warengruppen akzeptieren Verbraucher sogar überdurchschnittliche Preise, wenn Sortiment, Produktleistung und Service stimmen.“

Wenig Möglichkeiten haben die Händler bei Produkten, die sehr regelmäßig gekauft werden – wie Kaffee, Schokolade, Butter, Joghurt oder Säfte. Hier werden schon leichte Preiserhöhungen schnell erkannt und können umfangreiche Absatzrückgänge nach sich ziehen. Mit abnehmender Preiswahrnehmung steigt das Potenzial, die traditionell dünne Marge im Einzelhandel aufzubessern. Produkte wie Reinigungsmittel, Gewürze, Süßstoff oder Waren zur Möbelpflege werden seltener oder nur zu einem bestimmten Anlass gekauft. Die Verbraucher kennen deswegen die Summen weniger genau, was Preiserhöhungen erleichtere. Zudem seien vor allem gut verdienende und ältere Kunden bereit, mehr zu zahlen, wenn die Qualität und Auswahl stimme oder der Laden bequem zu erreichen sei, hieß es.