Nachdem sich alle griechischen Spitzenpolitiker verbindlich zu dem Spar- und Reformpaket bekannt haben, waren die Auflagen der EU erfüllt.

Brüssel. Wie erwartet wurde die Pleite wieder einmal abgewendet: Die Euro-Finanzminister haben nach einer monatelangen Hängepartie grünes Licht für die nächste Auszahlung von Hilfskrediten an Griechenland gegeben. „Die Eurogruppe hat die Tranche freigegeben“, sagte ein EU-Diplomat am Dienstag am Rande der Sitzung der Euro-Finanzminister in Brüssel. Die sechste Tranche aus dem Rettungspaket für Griechenland hatte seit zwei Monaten auf Eis gelegen, weil das Land sich nicht an die vereinbarten Spar- und Reformauflagen gehalten hatte. Die Zusage der Übergangsregierung, das Programm umzusetzen, und eine schriftliche Erklärung der konservativen Partei „Neue Demokratie“, den Kurs zu unterstützen, ebneten der Kredit-Auszahlung dann den Weg.

Das am finanziellen Abgrund taumelnde Griechenland erhält die nächste Finanzspritze von acht Milliarden Euro. Die Euro-Finanzminister gaben am Dienstag in Brüssel die Kredittranche der Euro-Länder frei, sagten EU-Diplomaten. Dabei handelt es sich um 5,8 Milliarden Euro, der Rest kommt vom Internationalen Währungsfonds IWF. Das Geld stammt aus dem alten Hilfsprogramm für Athen von 2010. Ohne diese Rate wäre Griechenland Anfang Dezember pleite.

Nachdem sich alle griechischen Spitzenpolitiker verbindlich zu dem Spar- und Reformpaket des Landes bekannt haben, waren die Auflagen der EU nun erfüllt. Die Rate lag seit Anfang November auf Eis. Die Euro-Länder und der IWF hatten diese – bereits von den Finanzministern gebilligte – Auszahlung zurückgehalten, nachdem der scheidende Ministerpräsident Giorgos Papandreou eine Volksabstimmung über das Paket angekündigt hatte, die inzwischen aber wieder vom Tisch ist.

Griechenlands Finanzminister Evangelos Venizelos bekräftigte bei dem Treffen den Sparwillen Athens: „Wir haben den notwendigen politischen Konsens, wir haben die nötige nationale Einheit und auch die nationale Entschlossenheit voranzugehen. (abendblatt.de/rtr/dpa)