Der deutsche Leitindex schloss nach einem Tiefststand schließlich doch mit 5480 Punkten. Der Dow gibt auf Wochensicht 4,01 Prozent ab.
Tokio/London/Frankfurt/Main/Singapur. Der Dow Jones startete gut und rettete dem DAX damit den Tag. Wo der deutsche Leitindex zuvor unter der 5400-Marke dümpelte, zog ihn nach Eröffnung der New Yorker Börse der Dow Jones wieder mit nach oben. Schließlich schaffte er einen Endstand von 5345 Punkten. Dennoch verloren einige Aktien besorgniserregend an Wert und büßten 20 bis sogar über 60 Prozent ihres Wertes ein.
Am Ende hat die Wall Street am Freitag die vierte Woche in Folge mit Verlusten beendet. Nach einem kurzen Ausflug in die Gewinnzone gaben die wichtigsten US-Indizes im weiteren Verlauf wieder ab und schlossen zum Teil erneut deutlich tiefer.
Der Dow Jones Industrial verzeichnete ein Minus von 1,57 Prozent bei 10 817,65 Punkten. Zuvor war der US-Leitindex in der Spitze um bis zu 0,87 Prozent gestiegen. Auf Wochensicht gab er damit 4,01 Prozent ab.
Der breiter gefasste S&P 500 fiel um 1,50 Prozent auf 1123,53 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq verlor der Auswahlindex Nasdaq 100 um 1,68 Prozent auf 2038,22 Punkte, für den Composite-Index ging es um 1,62 Prozent auf 2341,84 Punkte abwärts.
Die anhaltenden Sorgen um ein sich abschwächendes weltweites Wirtschaftswachstum hatten zuletzt wieder die Oberhand, hieß es am Markt. „Was wir hier sehen, ist eine Vertrauenskrise“, sagte ein Stratege. Der Markt habe Angst, in eine Rezession zu schlittern und dabei von nicht funktionierenden Regierungen geführt zu werden.
Am Vortag war es an einem Schwarzen Donnerstag zu massiven Verlusten in den USA und Europa gekommen. Dies zog am Freitag auch die Märkte in Asien tief ins Minus. In Tokio verlor der Nikkei-Index für 225 führende Werte zum Handelsschluss 2,51 Prozent auf 8719 Zähler – das war der tiefste Stand seit Mitte März. Auch an anderen Börsen in Asien rutschten die Kurse ab.
Der Dax war am Donnerstag um 5,82 Prozent auf 5602,80 Punkte gesunken – das war der größte Tagesverlust in Prozent seit November 2008, dem Höhepunkt der Finanzkrise. Der Euro hatte ebenfalls deutlich an Wert verloren. Am Freitag erholte sich der Kurs der Gemeinschaftswährung aber wieder.
Die Konjunktur- und Bankensorgen seien dafür verantwortlich, dass Investoren ihre risikobehafteten Anlagen wie Aktien auf den Markt werfen, sagte Stratege Ben Potter von IG Markets. Das Kaufinteresse vom Wochenbeginn durch Schnäppchenjäger und Deckungskäufe sei wieder verschwunden. Das Minus der vergangenen sieben Tage lag im Dax bei satten 8,63 Prozent. Für die neue Woche zeigten sich Analysten ebenfalls überwiegend skeptisch.
An der Wall Street hatte der Dow Jones Industrial am Donnerstag um 3,68 Prozent tiefer bei 10 990,58 Punkten geschlossen. Neben den Sorgen vor einem langsameren Wirtschaftswachstum belasteten Spekulationen um die Finanzstärke europäischer Banken die Märkte. Zudem brach ein wichtiger Konjunkturindikator im August regelrecht ein.
Schon Ende Juli und Anfang August hatte eine schwarze Serie die internationalen Börsen in die Tiefe gerissen. Die Dimension der Kurseinbrüche hat mittlerweile das Niveau vom Herbst 2008 erreicht – also der Zeit nach der Pleite von Lehman Brothers, die das Finanzsystem ins Wanken brachte. Seit Anfang August verlor der Dax bisher gut 20 Prozent.
In Tokio verloren am Freitag vor allem exportorientierte Werte wegen des starken Yen, der Ausfuhren verteuert. In dieser Woche sank der Nikkei aber insgesamt nur um 2,73 Prozent. Der EuroStoxx 50 fiel um 2,15 Prozent auf 2159 Punkte. Auch die Börsen in Paris und London gingen mit Verlusten aus dem Handel.
Die Kursturbulenzen an den internationalen Finanzmärkten trieben den Goldpreis weiter an. Er stieg am Freitag erstmals über die Marke von 1850 Dollar und damit auf ein neues Rekordhoch. Allein in der laufenden Woche legte Gold um gut 110 Dollar oder rund sechs Prozent zu. Gold gilt als Krisen- und Inflationsschutz, was jedoch nicht bedeutet, dass der Goldkurs automatisch weiter steigt.
Lesen Sie die Ereignisse des Tages im Liveticker nach:
18:49 Uhr: Apple ist an der Börse so viel wert wie alle 32 größten Banken der Euro-Zone zusammen. Der US-Technologiekonzern kostete am Freitag 340 Milliarden Dollar.
17:50 Uhr: Da der US-Leitindex Dow Jones Industrial zuletzt deutlich weniger stark im Minus notierte als befürchtet, gab der deutsche Leitindex am Ende nur noch relativ moderate 2,19 Prozent auf genau 5480,00 Punkte ab. Am Vormittag war er noch mehr als 4 Prozent abgesackt. Auch der Index, der als Indikator für die Schwankungsbreite zugleich das Maß an Nervosität der Anleger abbildet, fiel wieder leicht zurück. Gleichwohl hat der Dax wegen der Schuldenkrisen in Europa und den USA seit Anfang August gut 20 Prozent an Wert verloren.
17:25 Uhr: Ex-Chef Hunold kauft 25.000 Air-Berlin-Aktien: Am Tag nach seinem Rücktritt hat Joachim Hunold mitten in der Börsenkrise sein Aktienpaket um 60.000 Euro erheblich aufgestockt
16:34 Uhr: Wegen des hohen Goldpreises müssen die Verbraucher in Deutschland künftig mehr für Uhren und Schmuck ausgeben. „Wenn das Material teurer wird, müssen wir natürlich auch die Preise erhöhen“, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands der Juweliere, Schmuck- und Uhrenfachgeschäfte (BVJ), Joachim Dünkelmann. „Der Verbraucher akzeptiert die höheren Preise“, sagte Dünkelmann. Denn der Trend gehe zu höherwertigem Schmuck.
16:07 Uhr: Der Goldpreis ist angesichts der anhaltenden Unsicherheit an den internationalen Börsen auf ein neues Rekordhoch geschnellt. Am Freitag kostete die Unze Feingold 1.881 Dollar. Seit dem 1. Juli stieg der Goldpreis um mehr als 25 Prozent, allein in dieser Woche wurde ein Zuwachs von sieben Prozent verzeichnet
15:41 Uhr: Auf den Verkaufslisten der Börsianer standen auch die Anteilsscheine des Computerkonzerns Hewlett Packard (HP). Der Kurs brach um rund 21 Prozent ein. Das Unternehmen plant eine Kehrtwende. Der Dell-Konkurrent will das britische Software-Unternehmen Autonomy für gut zehn Milliarden Dollar übernehmen und gleichzeitig sein schwächelndes PC-Geschäft abspalten.
15: 36 Uhr: Die Wall Street ist am Freitag mit einem moderaten Minus in den Handel gestartet. Die Sorge vor einer neuen Rezession brockte den New Yorker Börsen Verluste ein. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte sank in den ersten Minuten 0,8 Prozent auf 10.909 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 fiel 0,6 Prozent auf 1133 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,2 Prozent auf 2375 Punkte.
14:14 Uhr: : „Die extreme Nervosität hält an“, sagte Stefan Chmielewski vom Brokerhaus Lang & Schwarz. Am Rohstoffmarkt ließen die Anleger vor allem Öl links liegen, das in der Realwirtschaft bei einer schächeren Konjunktur weniger gefragt sein dürfte. Die US-Rohölsorte WTI verbilligte sich um bis zu 3,9 Prozent auf 79,17 Dollar je Barrel (159 Liter). „Der Druck auf den Preis hält an, auch ein Abrutschen auf bis zu 75 Dollar ist denkbar“, sagte Tony Nunan von Mitsubishi Corporation. Im Gegenzug kletterte Gold auf ein neues Rekordhoch von 1877 Dollar je Feinunze.
13:11 Uhr: Der Dax stürzte erneut unter die 5400 Punkte. Bei 5379 Punkten stoppte dann jedoch der Fall und momentan klettert der deutsche Leitindex wieder in Richtung 5400 Punkte. Derzeitiger Stand: 5390,27 Punkte und eine Tagesminus von -3,74 Prozent
12:52 Uhr: Vor allem Papiere von Banken und Versicherungen sowie der konjunktursensiblen Autobauer gerieten im Laufe des Morgens unter Druck.
12:25 Uhr: Nach einer weiteren Talfahrt auf die 5394,20 Punkte-Marke steigt der DAX nun leicht an und liegt knapp über den 5400 Punkten. Aktuell steht der DAX bei 5411,10 Punkten.
11:30 Uhr: Der Dax pendelt sich langsam auf 5.432,68 Punkte ein. Das ist derzeit ein Minus von 3,04 Prozent zum Vortag.
10:30 Uhr: Der Dax steigt nach dem Fall auf 5359,71 Punkte wieder leicht an. Der deutsche Leitindex steht nun bei 5.423,17 Punkten. Die größten Verlieren sind derzeit die Deutsche Bank AG mit -5,31 Prozent und die BMW AG mit -4,78 Prozent.
10:06 Uhr: Der Dax sinkt auf 5359,71 Punkte. Das ist der tiefste Stand seit November 2009.
10:00 Uhr: Der DAX rutscht weiter ab: Der deutsche Leitindex ist unter die Marke von 5400 Punkten gefallen. Das ist der tiefste Stand seit November 2009.
9:50 Uhr: Die Verluste des deutschen Aktienmarktes gehen weiter, halten sich aber in Grenzen. Händler sagten am Morgen, dass sich die Märkte etwas zu beruhigen scheinen. Der DAX verlor bis 9.15 Uhr 1,4 Prozent auf 5.526 Punkte. Der MDAX gab 2,6 Prozent auf 8.315 Punkte nach, und der TecDAX fiel um 1,7 Prozent auf 675 Zähler.
Im DAX standen BMW ganz oben auf den Verkaufslisten. Die Aktien verloren 2,8 Prozent auf 27,18 Euro. Stärker unter Druck waren auch Deutsche Bank und Commerzbank. Die wenigen Gewinner wurden von Fresenius angeführt, die sich um 1,1 Prozent auf 69,48 Euro verteuerten.
Im MDAX verloren ProSiebenSat.1 5,9 Prozent auf 10,91 Euro. Klöckner und Continental gaben jeweils gut vier Prozent nach. Dagegen stiegen Deutsche Wohnen um 0,6 Prozent auf 10,08 Euro. Daneben lagen nur noch ElringKlinger und Kabel Deutschland im Plus.
Im TecDAX verbilligten sich Centrotherm um 4,6 Prozent auf 21,17 Euro. Auch Singulus und Solarworld verloren jeweils mehr als vier Prozent. Am anderen Ende des Index stiegen Software um 3,7 Prozent auf 27,55 Euro. Auch Gigaset legten mehr als drei Prozent zu.
9:20 Uhr: Die Talfahrt des DAX geht weiter: Die Angst vor einem Abgleiten der Weltwirtschaft in die Rezession hat den deutschen Leitindex am Freitag erneut auf Talfahrt geschickt. Der DAX gab in den ersten Minuten um 1,5 Prozent auf 5518 Zähler nach. Auch die Börsen in London, Paris und Mailand notierten im Minus.
Stefan Chmielewski vom Brokerhaus Lang & Schwarz schätzte die Lage so ein: "Die Märkte sind sehr ängstlich und verunsichert.“ Die Investoren fürchteten, dass sich die Weltwirtschaft deutlich abkühlen könnte. Am Donnerstag hatten vor allem enttäuschend ausgefallene US-Konjunkturdaten neue Rezessionsängste geschürt. Zu den größten Verlierern im Dax zählten BMW und ThyssenKrupp mit Abschlägen von jeweils knapp drei Prozent.
8.30 Uhr: Auch in Japan ging die Talfahrt an der Börse weiter: Der Nikkei-Index für 225 führende Werte verlor am Freitag zum Handelsschluss in Tokio 2,51 Prozent oder 224,52 Punkte auf 8719.24 Zähler. So tief war der Stand zuletzt Mitte März. Grund für die Talfahrt des Nikkei sind die herben Verluste der Börsen in Europa und den USA. Die Kurse an weiteren Börsen in Asien rutschten ebenfalls ab. Auch an anderen Börsen in Asien rutschten die Kurse ab.
An der Wall Street hatten die Sorgen um eine Abschwächung des weltweiten Wirtschaftswachstums die Kurse tief ins Minus gedrückt. Der Dow Jones Industrial schloss am Donnerstag um 3,68 Prozent tiefer bei 10.990,58 Punkten. Seit Ende Juli, als der Abwärtstrend anfing, hat er damit knapp 14 Prozent eingebüßt.
Der deutsche Leitindex Dax war am Donnerstag um 5,82 Prozent auf 5602,80 Punkte eingebrochen – der größte Tagesverlust in Prozent seit November 2008. Der Euro hatte ebenfalls deutlich an Wert verloren. Auch am Freitag konnte sich die Gemeinschaftswährung zunächst nicht von ihren starken Vortagsverlusten erholen.
In Tokio verloren vor allem exportorientierte Werte wegen des starken Yen, der Exporte verteuert. In der vergangenen Woche sank der Nikkei insgesamt um 2,73 Prozent. Der breit gefasste Topix verlor am Freitag 2,04 Prozent oder 15,62 Punkte und schloss bei 751,69 Zählern, in der gesamten Woche sackte er um 2,15 Prozent ab. Der Leitindex in Hongkong verlor 2,74 Prozent, der Leitindex in Südkorea sogar 6,19 Prozent.
Der Dollar wurde in Tokio mit 76,48-56 Yen notiert, nach 76,58-59 Yen am Vortag. Der Euro notierte bei 1,4295-4296 Dollar, nach 1,4406-4406 Dollar am Donnerstag. Zum Yen lag der Euro bei 109,33-38 Yen, nach 110,32-34 Yen.
Unterdessen hat sich der Euro am Freitag zunächst nicht von seinen starken Vortagsverlusten erholen können. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,4295 Dollar und damit in etwa soviel wie am Vorabend. Ein Dollar war zuletzt 0,6995 Euro wert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagmittag auf 1,4369 (Mittwoch: 1,4477) Dollar festgesetzt.
Am Donnerstag hatte der Euro zum Dollar fast zwei Cent an Wert verloren. Ausschlaggebend sind Sorgen um die weltweite Konjunktur, ausgehend von einer offensichtlich sehr schwachen US-Wirtschaft. Zuletzt war das Geschäftsklima in der Region Philadelphia auf Rezessionsniveau eingebrochen. Dass der Dollar nach den Zahlen dennoch zulegte, führten Händler auf seinen Status einer Weltreservewährung zurück. In diesen "sicheren Hafen“ flüchten sich viele Anleger in turbulenten Zeiten.
Die Ölpreise dagegen haben am Freitag ihren Sinkflug fortgesetzt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Oktober-Lieferung 106,19 US-Dollar. Das waren 80 Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI (West Texas Intermediate) sank um 1,28 Dollar auf 81,23 Dollar.
Am Donnerstag waren die Ölpreise nach einem abermaligen Kursrutsch an den weltweiten Börsen eingebrochen. In der Spitze gaben die Preise um fast sechs Dollar nach. Ausschlaggebend sind zunehmende Sorgen um die Weltwirtschaft. Insbesondere neue Konjunkturdaten aus den USA fielen zuletzt erschreckend schwach aus. Am Donnerstag war das Geschäftsklima in der Region Philadelphia (Philly-Fed-Index) von plus 3,2 Punkten auf minus 30,7 Zähler eingebrochen.
Die Kursturbulenzen an den internationalen Finanzmärkten und Rezessionsängste haben den Goldpreis am Freitag erstmals über die Marke von 1850 Dollar getrieben. In der Spitze kostete eine Feinunze (ca. 31 Gramm) des Edelmetalls 1852,75 US-Dollar. Damit wurde das Rekordhoch von Vortag bei knapp 1830 Dollar deutlich übertroffen. Allein in der laufenden Woche hat der Goldpreis um gut 110 Dollar oder rund sechs Prozent zugelegt.
Hauptgrund für die starke Goldnachfrage ist die starke Verunsicherung an den internationalen Börsen. Am Donnerstag waren die Aktienkurse weltweit abermals eingebrochen. Hinzu kommen Rezessionsängste insbesondere in den USA. Dort war ein wichtiger Stimmungsindikator am Donnerstag auf Rezessionsniveau gesunken. Darüber hinaus deuten jüngste Inflationszahlen aus den USA auf einen zunehmenden Preisdruck hin. Gold gilt als Krisen- und Inflationsschutz.
(abendblatt.de/dpa/reuters)