Jubiläumsjahr ist auch bilanztechnisch ein Erfolg – sieben neue Ziele im Flugplan. Kerosinpreise und CO2-Steuer Gefahr für Wachstum.

Hamburg. In seinem 100. Jubiläumsjahr hat der Hamburger Flughafen zum ersten Mal mehr als 13 Millionen Fluggäste abgefertigt. „Finanziell haben wir 2011 ein positives Ergebnis erwirtschaftet. Das war vor allem durch den Anstieg der Passagierzahlen möglich, durch den wir einen neuen Rekord aufstellen konnten“, sagte der Vorsitzende der Flughafen-Geschäftsführung, Michael Eggenschwiler, am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz. Insgesamt nutzten 13,6 Millionen Fluggäste den Airport der Hansestadt. Das waren 4,6 Prozent mehr als im Jahr 2010.

Auch bei Umsatz und Gewinn sind Zuwächse zu verzeichnen. Der Umsatz stieg um 1,9 Prozent auf 253,3 Millionen Euro und der Gewinn von 41,9 auf 49,2 Millionen Euro. Die Steigerungen gehen vor allem auf den Einsatz größerer Maschinen zurück. Die Zahl der Flugbewegungen stieg mit 0,6 Prozent nur unmerklich auf 158.076 an. Pro Flug standen im Durchschnitt aber 2,8 Sitze mehr zur Verfügung. Deutlich höher fiel somit auch die Zahl der Passagiere pro Flugbewegung aus. Im Durchschnitt waren bei jedem Start und jeder Landung 96,6 Fluggäste an Bord. Das ist eine Steigerung von 2,2 Prozent.

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Nahezu konstant blieb die von und nach Hamburg transportierte Luftfracht. Hier gab es einen Anstieg von nur 0,5 Prozent. Die in Hamburg umgeschlagene Luftfracht verzeichnete dagegen einen deutlichen Rückgang. Bei der Verladung auf die Straße brach die Frachtmenge um neun Prozent ein. Gründe für den Rückgang nannten die Flughafenbetreiber nicht.

Das jüngste Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zum Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen hat laut Eggenschwiler keinen Einfluss auf den Hamburger Airport. „Insbesondere haben wir in Hamburg zwischen 0.00 und 6.00 Uhr keine Flüge – und da gibt es auch keine Bestrebungen, das irgendwie aufzuweichen.“ Das Bundesverwaltungsgericht hatte kürzlich das Nachtflugverbot am größten deutschen Flughafen zwischen 23.00 und 5.00 Uhr bestätigt.

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Für dieses Jahr rechnet Eggenschwiler bei den Fluggästen mit einem weiteren Zuwachs von rund 3,5 Prozent – sofern die Luftverkehrssteuer und hohe Kerosinpreise dies nicht vereitelten.

Dazu sollen auch sieben neue Ziele im Sommerflugplan beitragen: Budapest, Birmingham, Dubrovnik, Jersey, Neapel, St. Petersburg und Venedig. Auch die Verbindung nach Dresden soll Ende des Monats wieder aufgenommen werden. (dapd/abendblatt.de)