Der Nachfolger von Villis, der auf politischen Druck den Chefsessel räumen muss, steht fest: Mastiaux soll wieder für Gewinne sorgen.

Stuttgart/Karlsruhe. Eon-Manager Frank Mastiaux wird Chef des drittgrößten deutschen Stromkonzerns EnBW. Dies beschloss der Aufsichtsrat am Freitag in Stuttgart. Der 48-Jährige soll zum 1. Oktober die Nachfolge von Unternehmenschef Hans-Peter Villis antreten, der wegen mangelnder Unterstützung durch die grün-rote Landesregierung von Baden-Württemberg das Handtuch geworfen hat.

Das Land hält knapp die Hälfte der Anteile des ehemals atomlastigen Konzerns, der durch den Atomausstieg tief in die roten Zahlen geraten ist. Das Karlsruher Unternehmen verzeichnete im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust von knapp 870 Millionen Euro.

Energiewende lässt EnBW in die roten Zahlen schlittern

EnBW im Visier der Staatsanwaltschaft

Der promovierte Chemiker Mastiaux hatte bei Eon die Sparte Ökostrom und Erneuerbare Energien mit aufgebaut und verantwortet. Ihm steht ein schwieriger Balance-Akt bevor: Er soll die EnBW wieder in die schwarzen Zahlen bringen und den ehemaligen Atomstromer in eine grüne Zukunft führen.

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Neben dem Land ist zweiter Großaktionär der Kommunalverband OEW. Die EnBW hatte 2011 einen Umsatz von 18,8 Milliarden Euro und zählte mehr als 20.000 Mitarbeiter. (dpa/abendblatt.de)