Der Stromversorger, der wie die Rivalen Eon oder RWE vom Atomausstieg betroffen ist, sieht trotz Verlusten wieder erste Erfolge.

Karlsruhe. Deutschlands drittgrößter Stromversorger EnBW schreibt weiter tiefrote Zahlen, hat aber die Verluste im dritten Quartal eindämmen können. Wie das bisher besonders atomlastige Unternehmen am Freitag in Karlsruhe mitteilte, wurde in den ersten neun Monaten wegen der zwangsweisen Abschaltung zweier Atomkraftwerke und der Brennelementesteuer unterm Strich ein Verlust von 551,9 Millionen Euro ausgewiesen – im Vorjahreszeitraum war noch ein Gewinn von 1,245 Milliarden Euro verbucht worden.

Im Vergleich zum Halbjahresergebnis (minus 589,8 Mio Euro) konnte der Konzern jedoch den Fehlbetrag aufgrund eines guten Handels- und Dienstleistungsgeschäftes sowie gestiegenen Strom- und Gasverkaufs reduzieren. „Dies zeigt, das operative Geschäft ist unverändert stabil“, sagte ein Firmensprecher. Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG beendete ihr drittes Quartal mit einem um 6,4 Prozent höheren Strom- und einem um 13,5 Prozent höheren Gasabsatz. Der Konzernumsatz erhöhte sich um 6,3 Prozent auf 13,76 Milliarden Euro.

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Der Konzern geht nach wie vor von einem Rückgang des operativen Ergebnisses um 20 bis 25 Prozent zum Jahresende gegenüber 2010 aus. Deshalb sollen Kosten gesenkt und die Effizienz gesteigert werden. Die Karlsruher wollen bis Ende 2014 die jährlichen Kosten um 750 Millionen Euro reduzieren. Geld in die Kasse soll zudem durch den Verkauf von Anteilen wie am österreichischen Stromunternehmen EVN fließen.

Der Karlsruher Versorger, der bis vor kurzem noch gut die Hälfte seines Stroms aus der Kernenergie erzeugte, will sich verstärkt als Anbieter dezentraler Energielösungen am Markt etablieren, erneuerbare Energien – vor allem Wind- und Wasserkraft – sowie Partnerschaften mit Kommunen und Stadtwerken ausbauen. Der Anteil an erneuerbarer Energie soll binnen zehn Jahren auf 20 Milliarden Kilowattstunden verdoppelt werden. (dpa/abendblatt.de)