Die Erwartungen unter den 300 befragten Finanzexperten hat sich aufgehellt. ZEW-Chef Franz sieht Anlass zu vorsichtigem Optimismus.
Mannheim. Die Stimmung unter Finanzexperten hat sich zum Jahresbeginn deutlich gebessert: So stieg der Konjunkturindex vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) von minus 53,8 Punkten im Dezember auf minus 21,6 Punkte im Januar – Beobachter haben mit einem Stand von minus 49,5 Punkten gerechnet. Einen so starken Anstieg hat es seit Beginn der Umfrage 1991 noch nie gegeben.
Damit erreichte der Indikator den höchsten Wert seit Juli 2011, liegt aber immer noch unter dem historischen Mittelwert von plus 24,5 Punkten. Dies deute darauf hin, „dass Deutschland in den nächsten sechs Monaten kein weiterer konjunktureller Abstieg, sondern eine Stabilisierung der Konjunktur auf dem derzeitigen Niveau bevorsteht“.
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„Die Einschätzung der Finanzmarktexperten gibt Anlass zu vorsichtigem Optimismus, dass es sich entgegen wiederholt vorgebrachten Warnungen vor einer Rezession lediglich um eine Konjunkturdelle handelt“, sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz zu der Umfrage unter rund 300 Finanzmarktexperten. Er führt das auf die Geldspritze der Europäischen Zentralbank zurück, die die Banken mit fast 500 Milliarden Euro zu niedrigen Zinsen versorgt hat. Auch gelungene Anleiheauktionen der Sorgenländer Italien und Spanien hätten die Stimmung verbessert. „Dessen ungeachtet stellt die Entwicklung der Schuldenkrise nach wie vor ein Risiko dar“, warnte Franz. Diese Experten schätzten auch die aktuelle Lage etwas besser ein als zuletzt: Dieser Indikator stieg um 1,6 auf 28,4 Punkte.
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Viele Ökonomen sagen der exportabhängigen deutschen Wirtschaft wegen der Schuldenkrise in Europa und der weltweiten Konjunkturflaute eine schwieriges ersten Halbjahr voraus. Die Deutsche Bank rechnet mit einer Rezession. Bereits Ende 2011 war das Bruttoinlandsprodukt ersten Schätzungen zufolge um etwa 0,25 Prozent gesunken – zum ersten Mal seit dem Höhepunkt der Finanzkrise Anfang 2009. (dapd/Reuters/abendblatt.de)