Die Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brother dürfte für deutsche Verbraucher nach Meinung von Experten kaum direkte Folgen haben. “Bankkunden...

Frankfurt. Die Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brother dürfte für deutsche Verbraucher nach Meinung von Experten kaum direkte Folgen haben. "Bankkunden in Deutschland brauchen angesichts der drohenden Lehman-Pleite keinerlei Befürchtungen zu haben", sagt Finanz-Experte Wolfgang Gerke vom Bayerischen Finanz Zentrum (BFZ). Es sei zwar anzunehmen, dass die Bank eine Reihe von Verbindlichkeiten auch gegenüber deutschen Banken habe. Deren Umfang halte sich jedoch in Grenzen. Davon abgesehen seien die Einlagen der Bankkunden grundsätzlich durch den Einlagensicherungsfonds der Banken geschützt, sagt Gerke.

Anleger, die ihr Geld in Lehman-Investmentfonds gesteckt haben, können nach den Worten des Banken-Experten Reinhard H. Schmidt an der Goethe-Universität Frankfurt ebenfalls aufatmen. Ihr Anlage-Kapital sei als Sondervermögen rechtlich getrennt von übrigen Vermögensbeständen der Bank und fließe nicht in die Insolvenzmasse ein.

Ausfälle könnten aber auf Anleger zukommen, die Zertifikate von Lehman Brothers gekauft haben, warnt die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Bei Zertifikaten handelt es sich rechtlich gesehen um Schuldverschreibungen, mit denen Anleger etwa auf eine bestimmte Entwicklung von Wertpapierkursen spekulieren. Da Lehman Brothers Insolvenz angemeldet habe, sei das Risiko eines Zahlungsausfalls bei Zertifikaten hoch.