Es wirkt wie ein Wetteifern um die schlechtesten Zahlen - nur dass es keine Gewinner gibt. Ford, Chrysler, General Motors, Toyota, Mitsubishi und Mazda melden Verkaufseinbrüche von bis zu 55 Prozent. “Die Situation ist viel schlechter als erwartet“, kommentierte Mitsubishi-Chef Osamu Masuko die Notlage.

Tokio/New York. Nach Quartalsverlusten haben die japanischen Autohersteller Mitsubishi und Mazda am Mittwoch rote Zahlen für das Gesamtjahr angekündigt. Mitsubishi erwartet für das noch bis Ende März laufende Geschäftsjahr erstmals seit drei Jahren ein Minus. Der Nettoverlust soll sich auf 60 Milliarden Yen (523 Millionen Euro) belaufen. Mazda sagte einen Fehlbetrag von 13 Milliarden Yen (113 Millionen Euro) voraus.

Beide Unternehmen leiden unter einem beispiellosen Niedergang der globalen Nachfrage, aber auch unter dem Erstarken des Yen, was die Gewinne aus dem Export verringert. Toyota, die Nummer Eins in Japan, hatte schon im Dezember erklärt, der auch weltweit führende Autokonzern erwarte für das Geschäftsjahr 2008/2009 erstmals seit 70 Jahren einen operativen Verlust.

Mitsubishi-Präsident Osamu Masuko erklärte vor Journalisten, die Situation sei "viel schlechter als erwartet". Das in Tokio ansässige Unternehmen verzeichnete im vierten Quartal 2008 einen Verlust 17,6 Milliarden Yen (153,5 Millionen Euro), nach einem Gewinn von 27,3 Milliarden Yen ein Jahr zuvor. Der Umsatz sackte um 30 Prozent auf 444,1 Milliarden Yen.

Mitsubishi reagiert mit einer Reihe von Notmaßnahmen, um die Kosten zu senken. Das Unternehmen fährt die Produktion scharf zurück, kürzt die Gehälter seines Führungspersonals ab März um bis zu 40 Prozent und zieht sich von der Rallye Dakar und anderen Rallyes zurück. Zudem hat es den Bau einer Geländewagenfabrik in Russland zunächst aufgeschoben.

Mazda kam etwas besser davon, erwartet aber einen weiteren Rückgang des Geschäfts in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres. Im dritten Quartal seines Geschäftsjahres verzeichnete der in Hiroshima ansässige Autobauer ein Minus von 600 Millionen Yen (5,2 Millionen Euro) nach einem Gewinn von 15,9 Milliarden Yen ein Jahr zuvor. Der Umsatz brach um 40 Prozent auf 512,4 Milliarden Yen ein.

US-Autobauer setzen ihre Talfahrt fort

Im Januar verkaufte der angeschlagene Autobauer General Motors (GM) nach eigenen Angaben mit 129.000 Pkw nur halb so viele Autos wie noch vor einem Jahr - ein Einbruch von 49 Prozent. Bei Ford brachen die Verkaufszahlen nach eigenen Angaben um 40 Prozent ein. Das Unternehmen setzte im Januar nur knapp 94.000 Fahrzeuge in den USA ab. Für das Jahr 2009 rechnet das Unternehmen insgesamt mit einem Rückgang von 15 Prozent. Bereits im vergangenen Jahr verzeichnete Ford ein Absatzminus von 18 Prozent.

Auch der dritte große US-Autobauer Chrysler verkaufte im ersten Monat 2009 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 55 Prozent weniger Fahrzeuge. Der japanische Konkurrent Toyota gab am Dienstag einen Rückgang der Verkaufszahlen um 34 Prozent bekannt. Das Unternehmen setzte im Januar rund 117.000 Fahrzeuge in den USA ab. Auch Honda und Nissan verloren mit minus 31 und minus 30 Prozent an Boden. Einzige Ausnahme auf dem Autosektor war der koreanische Hersteller Hyundai, der ein Plus von 14 Prozent verbuchen konnte.

Die Angst der US-Bürger vor einer Rezession angesichts der Wirtschaftskrise macht den Autobauern derzeit schwer zu schaffen. Inmitten der wirtschaftlichen Krise entscheiden sich nur die Allerwenigsten für den Kauf eines Neuwagens. Bereits 2008 hatten die US-Autobauer insgesamt nur 13,24 Millionen Fahrzeuge verkauft - so wenige wie seit 1992 nicht mehr. Viele Unternehmen drosselten daraufhin ihre Produktion für 2009, um sie der sinkenden Nachfrage anzupassen.