Bis zum 17. Februar müssen die beiden angeschlagenen Autobauer der US-Regierung ihre Sanierungspläne vorlegen. Laut Medienberichten sehen diese vor, mehrere Werke zu schließen und Tausende Stellen zu streichen.
New York. Die angeschlagenen US-Autobauer General Motors und Chrysler planen zur Sicherung ihrer staatlichen Milliardenhilfen laut US-Medien neue Werksschließungen und den Abbau von weiteren tausenden Stellen. Die massiven Einschnitte seien Teil der Sanierungspläne, die beide Hersteller in gut einer Woche der US- Regierung vorlegen müssen.
Die Opel-Mutter General Motors (GM) wolle sich von womöglich bis zu 5000 Angestellten trennen, so die US-Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Wochenende unter Berufung auf Insider. Schon 2008 hatte GM in etwa so viele Angestellten-Jobs gestrichen - über den stärkeren Abbau bei den Schichtarbeitern an den Fließbändern hinaus.
US-Branchenführer GM und Chrysler planten zudem das Aus für weitere Fertigungsstätten, berichtete das "Wall Street Journal", ohne genaue Zahlen zu nennen. Nach den bisherigen Schließungen habe GM in Nordamerika noch 22 Montagewerke, bei Chrysler seien es zwölf. Die Sprecher der Konzerne wollte sich zu den Berichten nicht äußern.
Die beiden Hersteller können derzeit nur mit staatlichen Notkrediten überleben. Zugesagt und zum Teil ausgezahlt sind bislang insgesamt 17,4 Milliarden Dollar. Beide Konzerne rechnen mit weiterem Bedarf. Amerikas Nummer zwei Ford will bislang ohne Staatshilfen auskommen.
Regierung fordert Schuldenabbau
Bis 17. Februar müssen sie der Regierung dazu einen Plan für ihre Überlebensfähigkeit präsentieren und diese bis Ende März auch konkret beweisen. Die Regierung fordert unter anderem niedrigere Löhne auf dem Niveau ausländischer Hersteller und einen Abbau der Schulden.
Chrysler kündigte unterdessen für vier Fabriken ab diesem Montag einen neuen einwöchigen Produktionsstopp an. Wegen der Absatzkrise hatten alle US-Hersteller bereits in den vergangenen Monaten die Fertigung zeitweise ausgesetzt.
Die US-Autoverkäufe waren zuletzt immer stärker eingebrochen. GM setzte im Januar 49 Prozent weniger Wagen ab, Ford 40 Prozent und Chrysler sogar fast 57 Prozent. Analysten erwarten für den gesamten US-Markt in diesem Jahr nun nur noch elf Millionen verkaufte Autos nach einem bereits heftigen Absturz auf 13,2 Millionen Stück in 2008.