Ein 42-jähriger früherer Zeitarbeiter bei Mazda ist mit seinem Auto in eine Gruppe Ex-Kollegen gerast und hat dabei einen Menschen getötet.
Tokio. Amokfahrt in Japan: Ein frustrierter Zeitarbeiter ist am Dienstag mit seinem Auto in eine Gruppe früherer Kollegen gerast und hat dabei einen Menschen getötet. Zehn weitere Arbeiter wurden bei dem Vorfall in Hiroschima verletzt, wie japanische Medien unter Berufung auf die Polizei berichteten. Der 42-jährige frühere Zeitarbeiter beim Autobauer Mazda war am Morgen mit seinem Mazda zur Fabrik Ujina gefahren, als die Belegschaft gerade zur Arbeit eintraf.
Nachdem er in die Menschenmenge gerast war, floh er zunächst, stellte sich aber bald darauf der Polizei. Er habe „einen Groll“ gegen seinen früheren Arbeitgeber gehegt, soll der Mann bei seiner Festnahme gesagt haben. Er trug ein Messer bei sich. Der Fall wirft laut Medien ein Schlaglicht auf die Lage der vielen nicht-regulär Beschäftigten. Jeder dritte Arbeitsplatz in der zweitgrößten Volkswirtschaft ist in Folge der Krise nur noch zeitlich befristet.
Wegen der Weltwirtschaftskrise hatte auch Mazda die Produktion kürzen und Verträge von Zeitarbeitern kündigen müssen. Einige der Betroffenen gingen vor Gericht. Der Amokfahrer soll aber angeblich nach lediglich acht Tagen den Job hingeschmissen und dabei persönliche Gründe angegeben haben. Der Fall weckt Erinnerungen an einen ähnlichen Amoklauf eines Ex-Zeitarbeiters einer Autofabrik im Jahr 2008. Der Mann hatte damals in Tokio auf offener Straße zehn Menschen erstochen.