Der bisherige Chief Technology Officer Bret Taylor kündigte an, Facebook im Sommer zu verlassen und seine eigene Firma zu gründen.
San Francisco/New York. Facebook betreibt im Internet das größte soziale Netzwerk der Welt und ging im Mai an die Börse. Die Papiere sanken aber rasch unter den Ausgabepreis. Einige Investoren hatten vor dem IPO spekuliert, dass es für Facebook schwierig werden könnte, seine Mitarbeiter zu halten. Viele von ihnen wurden mit dem Börsengang Millionäre. Seit der Gründung der Firma im Jahr 2004 haben allerdings schon viele Mitarbeiter Facebook den Rücken gekehrt. Taylors Vorgänger Dustin Moskovitz etwa verließ im Jahr 2008 das Unternehmen und gründete mit einem Kollegen ein soziales Netz für Firmen.
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Im Streit mit zahlreichen Anlegern über unzureichende Informationen über die Geschäftsaussichten von Facebook vor dem Börsengang hat Facebook derweil den Antrag gestellt, alle Klagen gemeinsam an einem New Yorker Gericht zu bündeln. Die Kläger werfen Facebook und den Konsortialbanken des Börsengangs vor, einen skeptischeren Geschäftsausblick den Kleinanlegern verheimlicht zu haben. Facebook hatte den Analysten der Großbanken weniger als zwei Wochen vor dem IPO zur Senkung ihrer Prognosen für das Unternehmen geraten. Zu dieser Zeit war die Facebook-Werbetour für die Aktien bereits in vollem Gange. In den folgenden Tagen kamen zahlreiche Analysten der Aufforderung nach, bewerteten die Aussichten für Facebook skeptischer und machten dies auch einigen ihrer Großkunden bekannt – während vor allem Kleinanleger im Dunkeln blieben.
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Für viele enttäuschte Anleger ist der Facebook-Börsengang damit ein hässliches Beispiel für ein System, das den Großinvestoren Vorteile verschafft und den einfachen Anleger benachteiligt. Der Fall zeigt aber auch deutlich die unterschiedlichen Interessen der Banken im Investment- und Privatkundengeschäft, die seit längerem die Aufsichtsbehörden beschäftigen. "Tag und Nacht haben die institutionellen Anleger Informationen erhalten, die wir nicht erhalten haben“, sagte ein Banker, der für Morgan Stanley Privatkunden berät.
Für Rechtsexperten bewegt sich der Fall allerdings in einer Grauzone. Zwar müssten börsennotierte Unternehmen wichtige Informationen allen Anlegern gleichzeitig zur Verfügung stellen. Doch möglicherweise treffe dies nicht auf Informationen zu, die Facebook seinen Konsortialbanken noch vor dem IPO zukommen ließ.
(Reuters)