Die Lufthansa-Tochter Sky Chefs will mit Jobabbau rigoros die Kosten senken. Viele Airlines sparen zunehmend an der Bordverpflegung.

Hamburg/Neu-Isenburg. Hierzulande ist fast jeder sechste Arbeitsplatz beim Luftverkehr-Caterer Lufthansa Sky Chefs (LSG) gefährdet und auch der Standort Hamburg ist wohl betroffen. In Strukturverhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi hat die Lufthansa-Tochter 985 von derzeit rund 6000 Vollzeitstellen in Frage gestellt.

Sie müssten im schlimmstmöglichen Fall einer besonders negativen Geschäftsentwicklung gestrichen werden, erläuterte eine Sprecherin des Unternehmens am Mittwoch die in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ veröffentlichten Angaben. Beschlüsse des Managements lägen dazu aber noch nicht vor.

+++ Lufthansa-Tochter streicht bis zu 1000 Stellen +++

+++ Lufthansa streicht viele Arbeitslätze - auch in Hamburg +++

Betroffen wären laut Verdi rund 600 Jobs am Hauptstandort Frankfurt, außerdem werde die Schließung der Niederlassung in Nürnberg geprüft. Die Standorte in Hannover, Bremen und Hamburg sollten möglicherweise zusammengelegt werden.

Unternehmen und Gewerkschaft haben in der vergangenen Woche ihre Tarifverhandlungen über die künftige Aufstellung des Unternehmens ohne Ergebnis abgebrochen. LSG verlangt nach Verdi-Angaben von den Mitarbeitern Kosteneinsparungen in Höhe von 37 Millionen Euro. Beide Seiten zeigten sich aber offen, die Gespräche weiterzuführen. Bis Ende Januar gilt noch ein Verbot betriebsbedingter Kündigungen.

Hintergrund ist das zunehmend schwierigere Geschäft mit der Bordverpflegung, die von Billig-Airlines ganz eingespart wird und von den übrigen Linien nur noch im verminderten Umfang nachgefragt wird. LSG Sky Chefs sieht sich bei einem Umsatz von 2,3 Milliarden Euro als weltweiter Marktführer und beliefert auch rund 300 andere Fluggesellschaften.

Die LSG Sky Chefs hatten im vergangenen Jahr ihre Deutschlandtochter in zwölf Regionalgesellschaften aufgespalten. Verdi fürchtet, dass einzelne Teile den Arbeitgeberverband verlassen könnten und künftig nur noch deutlich niedrigere Hotel- und Gaststättentarife zahlen. Auch diese Maßnahme wollte die LSG-Sprecherin nicht ausschließen. (dpa/abendblatt.de)