Unklar blieben Details zur Reorganisation der Direktverkehre: Kurzstreckenflüge, die nicht über Frankfurt und München laufen.

Frankfurt. Lufthansa macht Ernst mit ihrem umfassenden Sparprogramm „Score“, das innerhalb von drei Jahren das jährliche Ergebnis um 1,5 Milliarden Euro verbessern soll. Europas umsatzstärkster Luftfahrt-Konzern stellte am Freitag in der Mitarbeiterzeitschrift „Lufthanseat“ erste Details aus einigen Geschäftsbereichen vor. Sie reichten vom günstigeren Treibstoffeinkauf für die Frachterflotte in Krasnojarsk (Russland) über die gemeinsame Nutzung von Trainingssoftware bis hin zu leichteren Servicewagen für die Bordverpflegung.

Unklar blieben weiterhin Details zur Reorganisation der Direktverkehre. Das sind Kurzstreckenflüge, die nicht über die Drehkreuze Frankfurt und München laufen. Hier sollen nach einem Konzept unter dem Namen „Direct4U“ 90 Flugzeuge der Lufthansa und der Tochter Germanwings zusammengefasst werden. Ob dazu eine eigene GmbH gegründet wird, sei noch nicht entschieden, erklärte ein Lufthansa-Sprecher. Es soll aber keine neue Airline und auch keine neue Marke entstehen.

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Damit zusammenhängen die aktuellen Tarifverhandlungen mit den Piloten und dem Kabinenpersonal. Die Lufthansa will hier Kostenvorteile für die Direktverkehre heraushandeln. Im Ergebnis des Gesamtkonzepts soll es dann keine Verluste mehr in dem Bereich geben. Die Kabinengewerkschaft UFO hat sich allerdings bereits ähnlichen Forderungen bei der Neuorganisation der Flüge von und nach Berlin widersetzt, wo Lufthansa ab Juni Leih-Stewardessen einsetzen will.

Vor größeren Einschnitten steht auch die österreichische Gesellschaft Austrian, deren Flugbetrieb auf die Regionaltochter Tyrolean übertragen werden soll, um den Beschäftigten niedrigere Gehälter zahlen zu können. Außerdem soll die AUA-Kurzstreckenflotte vereinheitlicht werden. Bei der IT-Tochter Lufthansa Systems brachten technische Neuerungen Einsparpotenziale. So konnten Rechnerzentren in Frankfurt, München und Raunheim geschlossen werden. Für mehr Rechnerleistung müsse weniger Hardware, Fläche und Personal eingesetzt werden, erklärte ein Sprecher der Sparte. 25 Vollzeitstellen seien sozialverträglich abgebaut worden und insgesamt ein einstelliger Millionenbetrag gespart worden. (dpa/abendblatt.de)