In dem neuen Konjunkturausblick der Organisation heißt es, durch die jüngsten Ereignisse hätten sich die Abwärtsrisiken erhöht

Paris. Für die Eurozone besteht nach Einschätzung der OECD nur geringe Hoffnung auf eine Konjunkturbelebung. Warnend heißt es im neuen Konjunkturausblick der Industrieländerorganisation: „Durch die jüngsten Ereignisse haben sich die Abwärtsrisiken zusätzlich erhöht.“ Die sich wieder verschärfende Krise im Euroraum stelle nach wie vor den größten Risikofaktor für die Weltwirtschaft dar, der Prozess des Schuldenabbaus habe noch kaum begonnen.

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„Die von den Anstrengungen zur Konsolidierung der öffentlichen Finanzen ausgehende Bremswirkung könnte erheblich sein, besonders in einigen Ländern“, mahnt Chef-Ökonom Pier Carlo Padoan. Verantwortlich dafür macht er „grundlegende wirtschaftliche, fiskalische und finanzielle Ungleichgewichte innerhalb des Euroraums“. Die Konjunkturerholung in den Ländern mit einer robusteren Verfassung könne kaum das darniederliegende Wachstum in anderen Ländern ausgleichen.

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„Vor diesem Hintergrund wächst die Gefahr eines Teufelskreises, der durch eine hohe und nicht abnehmende Verschuldung, ein schwaches Bankensystem, eine zu starke fiskalische Straffung und ein niedrigeres Wachstum in Gang gesetzt werden könnte“, heißt es in dem Bericht, der vor einer „Reformmüdigkeit“ in mehreren Euro-Ländern warnt. Strenge Haushaltsdisziplin und eine erfolgreiche Konsolidierung der öffentlichen Finanzen könnten die Rahmenbedingungen zur Schaffung eines „Wachstumspakts“ schaffen. (dpa)