Für die Sanierung der Drogeriekette wollen die Mitarbeiter auf 98 Millionen Euro verzichten. Insolvenzverwalter fordert 141 Millionen Euro.

Ehingen/Frankfurt. Die Schlecker-Mitarbeiter wollen einen Beitrag zur Sanierung der insolventen Drogeriekette leisten und dafür auf Geld verzichten. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz solle eine Einsparung bei den Lohnkosten in einer Höhe von 98 Millionen Euro angeboten werden, sagte Verdi-Sprecherin Christiane Scheller am Mittwoch. Der Insolvenzverwalter hatte für die Schlecker-Rettung nach Gewerkschaftsangaben allerdings einen Beitrag von 141 Millionen Euro gefordert.

Verdi schließt weiterhin Mehrarbeit und Gehaltskürzungen für die Mitarbeiter aus. Der Sanierungsbeitrag könnte den Gewerkschaftsangaben zufolge etwa aus dem Verzicht auf Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie einer Verschiebung von fälligen Lohnerhöhungen resultieren. „Wir wollen, dass der Prozess weitergeht und die Rettung möglich wird“, sagte Scheller.

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Geiwitz fordert den Verzicht auf Sonderzahlungen, zweieinhalb Stunden Mehrarbeit pro Woche und eine Lohn- und Gehaltskürzung. „Noch ist aber nichts in Stein gemeißelt“, sagte ein Sprecher der Insolvenzverwaltung. Am Mittwoch wurden in Frankfurt die Sondierungsgespräche für einen Sanierungstarifvertrag fortgesetzt.

Die Gewerkschaft will einem Sanierungsbeitrag der Mitarbeiter aber nur dann zustimmen, wenn Geiwitz betriebsbedingte Kündigungen für den Zeitraum der Sanierung ausschließt. Zudem erwartet Verdi ein zukunftsfähiges Fortführungskonzept für Schlecker und Einblick in die Pläne künftiger Investoren. (dpa/abendblatt.de)