Sechs Investoren wollen Schlecker, drei sind in der engeren Auswahl – Ausgang: noch offen. Separater Verkauf von IhrPlatz wird geprüft.
Ehingen/Stuttgart/Prag. Drei Investoren gelten als „heiße Kandidaten“ für die Übernahme der insolventen Drogeriekette Schlecker. Insgesamt sind sechs „ernsthafte“ Bewerber im Rennen, wie ein Sprecher der Insolvenzverwaltung am Dienstag sagte. Vergangene Woche lag die Zahl noch bei fünf möglichen Investoren. Einer der drei Interessenten in der engeren Runde sei der osteuropäische Finanzinvestor Penta Investments , bestätigte er. Es gebe aber noch keinen Favoriten.
„Alle drei sind gleichwertige und heiße Kandidaten“, betonte der Sprecher. Weitere Details könne er nicht nennen. Für die Rettung der Schlecker-Gruppe mit den verbliebenen 13.500 Beschäftigten werde auch weiterhin ein getrennter Verkauf der Tochter IhrPlatz nicht ausgeschlossen.
+++ Drei Investoren sind in der engeren Auswahl +++
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Schlecker-Interessent Penta drängt derweil auf einen raschen Abschluss – mit oder ohne IhrPlatz. „Alle Wege sind offen“, sagte Penta-Sprecher Martin Danko in Prag und schloss eine Teilübernahme der Schlecker-Gruppe nicht aus, die nach der Schließung von Filialen und der Entlassung von rund 11.000 Mitarbeitern stark geschrumpft ist. „Die Situation der Schlecker-Gruppe ist sehr kompliziert, und es wird nötig sein, die Probleme ohne unnötige Verzögerungen zu lösen“, sagte Danko am Dienstag.
Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz hatte angekündigt, bis Ende Mai die Übernahme-Frage zu entscheiden. Dafür ist er allerdings auf die Zustimmung der Schlecker-Gläubiger angewiesen.
Bisher ist Penta der einzige Bewerber-Name, den die Insolvenzverwaltung bestätigt hat. Zu den anderen beiden Interessenten, mit denen derzeit weitergehende Gespräche geführt werden, wollte sich der Insolvenzverwalter-Sprecher nicht äußern. Welchen Preis die Schlecker-Kandidaten angeboten haben, ließ der Sprecher offen: „Die Preise liegen zumindest alle in einem ernstzunehmenden Feld.“
Bisher war bekanntgeworden, dass sich das Düsseldorfer Beratungs- und Investmenthaus Droege International Group für eine Schlecker-Übernahme interessiert. Der Investor hatte „Orientierungsgespräche“ bestätigt, soll aber nicht mehr in der engeren Wahl sein.
Insolvenzverwalter Geiwitz sucht nach Angaben seines Sprechers immer noch vorrangig eine „Paketlösung“ für die gesamte Schlecker-Gruppe, aber eine Einzellösung werde auch geprüft. So sehe das auch der Insolvenzverwalter der Tochter IhrPlatz Werner Schneider.
Die „Financial Times Deutschland“ berichtete, dass die Münchner Unternehmensberatung Roland Berger bereits ein Verkaufskonzept für die ebenfalls insolvente Schlecker-Tochter erarbeite. Berger wollte das am Dienstag auf Anfrage nicht kommentieren. Laut dem Zeitungsbericht hat die in Osnabrück ansässige Tochter bereits einen Interims-Geschäftsführer: den Sanierungsmanager Oliver Bialowons. Das wiederum wollte der Sprecher des Insolvenzverwalters nicht kommentieren. (dpa/abendblatt.de)