Top-Verkäufer der Ergo-Versicherung wollten bei der Formel-1 in Monaco zugucken. Nach dem Skandal um die Sexparty ist die Reise abgesagt.
Düsseldorf. Die Ergo-Versicherungsgruppe hat angesichts der Sex-Affäre eine für kommendes Wochenende geplante Belohnungs-Reise von Top-Verkäufern nach Monaco abgesagt. „Eine solche Reise passt aktuell nicht ins Umfeld“, sagte Unternehmenssprecher Alexander Becker und bestätigte damit Informationen der "Bild“-Zeitung.
„Die Absage ist kein Eingeständnis, dass auf der Reise irgendetwas zu beanstanden gewesen wäre“, betonte Becker. Die Vertriebsleute wollten in Monaco das Formel-1-Rennen anschauen. Die Ergo dementierte dagegen, dass auf einer weiteren sogenannten Incentive-Reise im vergangenen Jahr Kokain geschnupft worden sei.
Die Ergo-Versicherung hat Vorwürfe des Drogenkonsums auf Veranstaltungen der skandalgebeutelten Tochter Hamburg-Mannheimer zurückgewiesen. „Die Berichterstattung in der heutigen Ausgabe der BILD-Zeitung, wonach Handelsvertreter der Hamburg-Mannheimer auf Reisen Kokain konsumiert hätten, ist unwahr“, teilte die zur Münchener Rück gehörende Ergo mit.
Die veröffentlichten Fotos "zeigen ein Trinkspiel mit Salz, Tequila und Zitronensaft. Dazu gehört das Einschnupfen von Salz durch die Nase.“ Es handele sich nicht um den Konsum von Kokain, es lägen eidesstattliche Versicherungen der angebildeten Personen vor.
Das Blatt hatte unter der Schlagzeile „Hier kokst der Kollege von Herrn Kaiser“ über zwei angebliche "Drogenexzesse" erfolgreicher Hamburg-Mannheimer-Vertreter in Dubai und auf Mallorca berichtet. Die Zeitung druckte Fotos, auf denen ein Mann und eine Frau zu sehen sind, die ein weißes Pulver durch zusammengerollte Geldscheine von einem Glastisch schnupfen.
Ergo hatte jüngst einen Sex-Skandal einräumen müssen. Auf einer Veranstaltung für Hamburg-Mannheimer-Vertreter 2007 in Budapest seien Prostituierte anwesend gewesen, hieß es. Der Vorgang verstoße gegen die internen Richtlinien.
Der verantwortliche Vertriebsmanager sowie das damals zuständige Vorstandsmitglied seien nicht mehr für die Versicherung tätig. Die neue Vertriebsspitze habe "alle notwendigen Maßnahmen getroffen, damit sich solche Vorgänge nicht wiederholen“, beteuerte Ergo.