Ergo-Versicherung schließt Sex-Partys für Mitarbeiter nach 2007 aus. Was die Zeit davor angeht, konnte das Unternehmen noch nicht klären.

Die 100 Mitarbeiter der Versicherung Hamburg-Mannheimer, die 1997 Gründungsmitglied der Ergo-Versicherung war und 2010 ihren eigenständigen Namen verlor, hatten offenbar ihren Spaß. Sie erhielten ein ganz besonderes Motivationstraining - eine Sex-Party in Ungarn. Peinlich für den Konzern, der jetzt untersucht, ob es weitere derartige Partys gab. "Wir sind uns sehr sicher, dass sich das seit 2007 nicht wiederholt hat“, sagte eine Unternehmenssprecherin in Düsseldorf. Was die Zeit davor angeht, konnte das Unternehmen dies am Freitag nicht ausschließen: "Die Nachforschungen dazu dauern noch an“, hieß es.

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Die "Financial Times Deutschland“ berichtet unter Berufung auf Branchenkreise, Hintergrund des Bekanntwerdens des Sex-Skandals könne ein Streit ehemaliger Vertreter um Ausgleichszahlungen sein. Die Ehemaligen sähen sich um viele Millionen Euro gebracht und kämpften bereits seit Jahren um das Geld.

In der Branche der Incentiv-Agenturen herrschte nach Bekanntwerden der Vorgänge "Entsetzen“ und "sehr große Überraschung“. Das ist "unfassbar“, sagte ein Veranstalter. Keines der von dpa befragten elf Unternehmen wollte offen zu dem gut organisierten Sex-Event Stellung nehmen.

Die zum Ergo-Versicherungskonzern gehörende Hamburg-Mannheimer hatte für ihre besten 100 Vertreter eine Sex-Party in Budapest organisiert. Am 5. Juni 2007 war dazu die traditionsreiche Gellert-Therme in Budapest in ein Freiluftbordell verwandelt worden. Die Ergo hatte bestätigt, dass an jenem Abend während einer sogenannten "Incentive“-Reise etwa 20 Prostituierte anwesend gewesen seien.

Das "Handelsblatt“ beruft sich auch auf eidesstattliche Versicherungen mehrerer Teilnehmer der Orgie. Den Teilnehmern zufolge sei alles bestens organisiert gewesen: "Die Damen trugen rote und gelbe Bändchen. Die einen waren als Hostessen anwesend, die anderen würden sämtliche Wünsche erfüllen. Es gab auch Damen mit weißen Bändchen. Die waren aber reserviert für die Vorstände und die allerbesten Vertriebler.“ (dpa/abendblatt.de)