Die zwischen 31 und 58 Jahre alten Männer aus ganz Deutschland sollen von 2006 bis 2009 Administratoren des Internet-Tauschrings gewesen sein.
Darmstadt. Im Prozess gegen neun mutmaßliche Mitglieder eines Kinderporno-Rings vor dem Darmstädter Landgericht haben zwei weitere Angeklagte Geständnisse abgelegt. Sie berichteten am Mittwoch in dem Prozess über die Anfänge des Internet-Tauschrings für Links und Dateien mit kinderpornografischem Inhalt. Ab Mitte November sollen in dem Verfahren die heute erwachsenen Opfer unter Ausschluss der Öffentlichkeit als Zeugen aussagen. Zusätzlich soll die Mutter eines neunjährigen Jungen angehört werden, der als Siebenjähriger von einem der Angeklagten mindestens zehnmal missbraucht worden sein soll.
Die zwischen 31 und 58 Jahre alten Männer aus ganz Deutschland sollen von 2006 bis 2009 Administratoren der Internetplattformen gewesen sein. Er habe die Boards genannten Web-Foren 2004 mit gegründet, berichtete am Mittwoch ein Angeklagter aus Bendorf (Kreis Mayen-Koblenz). Zutritt zu den Boards sei anschließend nur Nutzern gewährt worden, die selbst kinderpornografisches „Hardcore-Material“ anbieten konnten. Er habe auch privat freundschaftlichen Kontakt zu Forumsmitgliedern gesucht, sagte der 58-Jährige. Auch habe er angeregt, einen „Stammtisch“-Chatroom einzurichten, um über Sport und Politik zu diskutieren.
Zwei Angeklagte sollen überdies dutzendfach Kinder missbraucht haben. Eine heute 19-Jährige verfolgt den Prozess als Nebenklägerin. Für die Prozessfortsetzung am Donnerstag (09.00 Uhr) haben weitere Angeklagte Geständnisse angekündigt .