Von der Flutkatastrophe sind mehr als 20 Millionen Menschen betroffen. Zuletzt wurde die langsame Reaktion der internationalen Gemeinschaft beklagt.
New York/Berlin. Nach einem Hilfsaufruf von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon für das von einer verheerenden Flutkatastrophe betroffene Pakistan hat Deutschland seine Unterstützung um zehn Millionen Euro aufgestockt. Damit stieg der Beitrag Deutschlands auf insgesamt 35 Millionen Euro, wie Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) auf einer UN-Konferenz für Pakistan in New York erklärte.
Trotz des Rückgangs des Hochwassers in den meisten Teilen Pakistans seien die kurz- und mittelfristigen Auswirkungen der Katastroph e nur schwer absehbar, erklärte Niebel nach Angaben seines Ministeriums vom Montag. Viele Pakistaner hätten ihre Existenzgrundlage verloren und seien noch über Monate auf Unterstützung angewiesen. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) erklärte, neben den Hilfszahlungen müssten Perspektiven geschaffen werden, "damit die pakistanische Wirtschaft nach der Katastrophe wieder Tritt fassen kann“.
UN-Generalsekretär Ban rief die internationale Gemeinschaft in New York zu „dringender“ Hilfe für Pakistan auf. Die Überschwemmungen seien eine „globale Katastrophe, eine globale Herausforderung und ein Test für die weltweite Solidarität“, sagte Ban am Sonntag (Ortszeit) bei einem außerordentlichen Ministertreffen am Sitz der Vereinten Nationen in New York. Die Stabilität in Pakistan sei für die gesamte Welt von grundlegendem Interesse, fügte der UN-Generalsekretär hinzu.
Bereits am Freitag hatten die Vereinten Nationen den größten Spendenaufruf ihrer Geschichte gestartet und die internationale Gemeinschaft aufgerufen, den Opfern in den kommenden zwölf Monaten zwei Milliarden Dollar (1,53 Milliarden Euro) zur Verfügung zu stellen. Damit vervierfachte die UNO einen ersten Hilfsappell von Anfang August. Von der Flutkatastrophe sind nach UN-Angaben mehr als 20 Millionen Menschen betroffen. UN-Vertreter hatten sich zuletzt wiederholt über die langsame Reaktion der internationalen Gemeinschaft beklagt.
Bei dem Treffen in New York stockten neben Deutschland auch andere Länder ihre Hilfen für Pakistan auf. Großbritannien verdoppelte seine Zahlungen auf 210 Millionen Dollar. Die USA und die EU bieten nun 340 beziehungsweise 350 Millionen Dollar. Aus Saudi-Arabien kommen 345 Millionen Dollar, der Iran gibt 100 Millionen Dollar.