Ein Mensch starb bei einem Bombenanschlag vor einer Schule, 15 weitere wurden verletzt. Den Südwesten erschütterte ein starkes Erdbeben.
Peshawar/Islamabad. Bei einem Bombenanschlag vor einer Schule in Peshawar im Nordwesten Pakistans ist am Mittwoch mindestens ein Mensch getötet worden. 15 weitere wurden nach Angaben von Polizei und Krankenhausmitarbeitern verletzt, darunter elf Schüler im Alter von fünf bis acht Jahren. Die Bombe sei in einem Pferdekarren versteckt gewesen, sagte ein Polizeibeamter.
In den vergangenen dreieinhalb Jahren wurden in Pakistan bei Anschlägen knapp 4000 Menschen getötet. Dabei handelte es sich zumeist um Selbstmordattentate, die überwiegend von den Taliban und islamistischen Gruppen verübt wurden, die mit der Terrorgruppe al-Qaida verbündet sind.
Starkes Erdbeben im Südwesten des Landes
Ein starkes Erbeben hat in der Nacht zum Mittwoch in Pakistan Panik unter der Bevölkerung ausgelöst. Nach ersten Erkenntnissen verursachte das Beben in der dünn besiedelten Provinz Baluchistan aber relativ wenig Schäden. Pakistanische Medien berichteten, zwei Frauen seien an Herzinfarkten gestorben. Rund ein Dutzend Menschen seien verletzt worden, als Lehmhütten einstürzten.
Pakistans Meteorologiebehörde teilte mit, das Beben habe eine Stärke von 7,3 erreicht. Das Epizentrum habe rund 50 Kilometer westlich des Ortes Dalbandin gelegen. Nach Angaben des US-Geologischen Instituts hatte das Beben eine Stärke von 7,2. Demnach ereignete es sich in einer Tiefe von 84 Kilometern unter der Erde. Der Chef der pakistanischen Behörde, Mohammad Riaz, sagte, wegen der Tiefe sei das Beben verhältnismäßig glimpflich verlaufen.
Das Beben war bis in die indische Hauptstadt Neu Delhi zu spüren. In der südpakistanischen Millionenmetropole Karachi verließen tausende Menschen ihre Häuser und verbrachten die Nacht aus Angst vor Nachbeben in der Kälte. Fernsehsender zeigten, wie Menschen den Koran rezitierten und Gott um Vergebung baten. „Ich trank Tee, als das ganze Haus zu beben begann“, sagte Mohammad Ramdan, ein Bauarbeiter in Quetta, der Hauptstadt Baluchistans. „Ich bekam solche Angst, dass ich meine beiden Kinder und meine Ehefrau nahm und das Haus verließ.“
In Pakistan und der umliegenden Region kommt es häufig zu Erdbeben. Bei einem Erdbeben im Oktober 2008 starben 225 Menschen. Drei Jahre zuvor kamen 86.000 Menschen bei einem Erdbeben mit der Stärke 7,6 ums Leben. Baluchistan ist die größte der vier Provinzen Pakistans, sie ist zugleich aber am dünnsten besiedelt.