Durch das Erdbeben und die Cholera-Epidemie sind in Haiti über 200.000 Menschen ums Leben gekommen. Jetzt naht ein Hurrikan.
Port-au-Prince. Der Wirbelsturm "Tomas“ hat in der Karibik an Stärke gewonnen und bedroht nun Teile Haitis. Der Sturm wird nach Angaben des US-Hurrikanzentrums in Miami möglicherweise am Freitag in Hurrikanstärke den südlichen Westzipfel des Karibikstaates streifen. Dort, in Les Cayes, aber auch in der 300 Kilometer östlich gelegenen Hauptstadtregion von Port-au-Prince, ergingen Sturmwarnungen. Mitarbeiter der auf Haiti tätigen Hilfsorganisation Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) zeigten sich äußerst besorgt.
"Wir befürchten, dass sich die humanitäre Situation durch den Hurrikan dramatisch verschlechtern wird. Zehntausende Familien leben seit dem Erdbeben in provisorischen Lagern. Sie sind dem Sturm nahezu schutzlos ausgeliefert“, beschrieb ASB-Nothilfeexperte Axel Schmidt in Haiti die Situation. Der Sturm führe große Regenmengen mit sich. Daher seien nicht nur Verwüstungen zu erwarten, sondern auch Erdrutsche und Überschwemmungen.
Haiti kämpft derzeit auch gegen die Ausbreitung der Cholera , durch die nach lokalen Medienberichten bereits 440 Menschen ums Leben kamen. Zudem sind die Folgen des katastrophalen Erdbebens mit rund 220.000 Toten noch lange nicht beseitigt.
+++ Tropische Wirbelstürme - Hurrikan, Taifun, Zyklon +++
Der ASB trifft Vorkehrungen, um die beim Wiederaufbau errichteten Übergangshäuser vor Sturmschäden zu sichern. Auch in Kuba, dessen äußerster Osten von dem Sturm betroffen sein wird, in Jamaika und im westlichen Teil der Dominikanischen Republik wurde Sturmalarm ausgelöst.