Pakistan und Indien leiden unter schwerem Monsun-Regen. Mehr als 5,3 Millionen Menschen sind von den Fluten betroffen. Die Uno sichert Hilfe zu.
Islamabad. Soldaten und zivile Helfer haben Zehntausende Menschen aus den Hochwassergebieten in der südpakistanischen Provinz Sindh in Sicherheit gebracht. Die Armee teilte mit, rund tausend Soldaten seien in der Katastrophenregion eingesetzt, in der es seit rund zwei Wochen regnet. Ein Jahr nach der Jahrhundertflut in Pakistan sind bei dem jüngsten Hochwasser nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde NDMA vom Mittwoch mindestens 226 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 5,3 Millionen Menschen sind von den Fluten betroffen.
Präsident Asif Ali Zardari rief seine Mitbürger dazu auf, gemeinsam dafür zu beten, dass die Katastrophe in Sindh ein Ende nehme. Der Appell des Präsidenten, der sich in London aufhält, wurde am Mittwoch in Zeitungen veröffentlicht. Premierminister Yousuf Raza Gilani hatte die Vereinten Nationen bereits am Sonnabend darum gebeten, Pakistan bei der Bewältigung der Folgen zu helfen.
Nach NDMA-Angaben wurden knapp 1,2 Millionen Häuser teilweise oder ganz zerstört, große Flächen Ackerland wurden überflutet. Regen behinderte auch das öffentliche Leben in Karachi, der Hauptstadt Sindhs und Wirtschaftsmetropole Pakistans. In vielen Straßen stand das Wasser mehr als einen Meter hoch, Fahrzeuge blieben stecken. Viele Geschäfte blieben geschlossen.
Die Hilfsorganisation Oxfam rief die Staatengemeinschaft dazu auf, den Flutopfern zu helfen. „Die Krise multipliziert sich mit jedem Tag, der verstreicht“, teilte das internationale Hilfswerk mit. Viele der nun erneut Betroffenen hätten noch unter den Folgen der Fluten im vergangenen Jahr gelitten.
Weite Teile Sindhs waren bereits im vergangenen Jahr von der Jahrhundertflut überspült worden. Im ganzen Land waren damals mehr als 2000 Menschen getötet worden.
Der Monsun beginnt in Südasien in der Regel Anfang Juni und dauert bis Ende September. Jedes Jahr sterben Hunderte Menschen bei Unwettern und Überschwemmungen. Allein in Indien kosteten die Fluten in der diesjährigen Regenzeit mehr als 800 Menschen das Leben.