Im Juli 2011 wurde Raoul S. auf qualvolle Weise getötet. Seine Leichenteile wurden im Schäfersee gefunden. Der mutmaßliche Mörder wurde nun angeklagt.

Berlin. Sieben Monate nach dem Mord an dem Tätowierer Raoul S. hat die Berliner Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Tatverdächtigen erhoben. Martin Steltner, Sprecher der Anklagebehörde, bestätigte am Mittwoch einen Bericht der „Berliner Morgenpost“. Auch die Freundin des Tattoo-Künstlers ist angeklagt. Die 21-Jährige soll geholfen haben, die Leiche des Ermordeten zu zerstückeln und zu entsorgen.

Nach Angaben von Steltner kannte der Angeklagte das spätere Opfer aus der Berliner Tattoo-Szene. Am 6. Juli 2011 hätten sich die Männer in einem Tattoo-Studio in Berlin-Schöneberg getroffen. Beide seien zur Wohnung der Freundin in der Edisonstraße im Stadtteil Oberschöneweide gefahren. Es sei gezecht worden. Es habe Streit gegeben.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Tattoo-Künstler Mord aus Grausamkeit vor , sagte Steltner. Mehr als 50 Mal soll der Mann mit einem Beil zugeschlagen haben, auf den Kopf und in das Gesicht seines Kollegen. Der Schädel sowie Ober- und Unterkiefer sind nach Auskunft von Steltner gespalten worden.

Der Freundin wird nach Angaben von Steltner Strafvereitelung vorgeworfen. Sie habe geholfen, die Leiche zu zerteilen und in Müllsäcke zu stopfen. Der Angeklagte habe Beine, Arme und den Rumpf in einem Rollkoffer zur Spree geschleppt und ins Wasser geworfen. Die 21-Jährige habe den Kopf des Toten auf dem Weg zur Berufsschule im Bezirk Reinickendorf in den Schäfersee geworfen.

Nach Angaben von Steltner hat der Angeklagte die Tötung gestanden. Der in der Szene als Tattoo-Künstler bekannte Mann sitzt seit Juli in Untersuchungshaft. Die Frau sei im Januar von der Haft verschont worden.